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Advent, Advent, wenn mehr als ein Lichtlein brennt

Angezündete Wachskerzen können unbeaufsichtigt schnell einen Wohnungsbrand verursachen. In der bevorstehenden Vorweihnachtszeit steigt dieses Risiko aufgrund von Adventskränzen und Weihnachtsbeleuchtungen noch leicht an. Dieses Jahr gar mehr als üblich, befürchten Experten.

25.11.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Am Sonntag beginnt die Adventszeit. Gerade in diesem aufwühlenden Jahr wohl für viele die Zeit der Besinnung. Ein fixer Bestandteil dieser Zeit sind dabei Kerzenlichter, vor allem auf dem Adventskranz oder dem Weihnachtsbaum. Allerdings steigt dadurch auch das Risiko für Wohnungsbrände. Gemäss einer gemeinsamen Medienmitteilung der Beratungsstelle für Brandverhütung, der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) und der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt könnte sich das Risiko in diesem Jahr nochmals erhöhen, weil sich die Leute aufgrund fehlender Veranstaltungen öfters zuhause aufhalten. Um Brandunfälle zu vermeiden, raten sie, im Umgang mit Wachskerzen ein paar Grundlagen zu beachten.

Markus Feltscher, Direktor der Gebäudeversicherung Graubünden, kennt die Problematik quasi von Berufswegen. Auch er rät im Umgang mit brennenden Kerzen zur Vorsicht, wie er auf Anfrage mitteilt: «Wenn jemand mit richtigen Kerzen arbeitet, ist es wichtig, dass er diese nicht unbeaufsichtigt lässt. Es sollte immer jemand im Raum sein.» Ausserdem sollte die Kerze in einem Halter und auf einer nicht brennbaren Unterlage fixiert sein.

Ein besonderes Augenmerk sollte man auf den Christbaum legen, denn gerade beim Auspacken der Geschenke sei dann die Gefahr eines Brands gross, so Feltscher. «Zudem sollte man regelmässig Wasser nachgiessen.» Den je mehr ein Baum austrockne, desto leichter werde er entflammbar.

Rauchmelder und LED

Für eine längerfristige Prävention empfiehlt Feltscher das Anbringen von Rauchmeldern und zwar «in allen Räumen im Gebäude». Dies ist insbesondere in der Nacht wichtig, wenn die Bewohner schlafen, schreibt die BFU. Allerdings verfügen gemäss dem BFU lediglich 18 Prozent der Haushalte über einen Rauchmelder.

Wie Feltscher weiter betont, seien grundsätzlich alle Schäden von der Gebäudeversicherung gedenkt. Jedoch könne es bei fahrlässigem Verhalten auch zu einer Kürzung oder gar einem Ausschluss der Leistungen kommen.

Will jemand wirklich auf Nummer sicher gehen, seien gemäss Feltscher, alternativ zu herkömmlichen Wachskerzen, auf LED-Kerzen und Lichterketten zu setzen. Wie eine Umfrage des BFU zeigt, werden diese immer beliebter. So seien im Jahr 2018 60 Prozent der Weihnachtsbäume in Schweizer Haushalten mit LED-Lichtern geschmückt.

Diese Tipps solltet ihr zur Brandverhütung in der Adventszeit berücksichtigen:

Kerzen und Adventskränze

  • Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen, sondern vor Verlassen des Raumes löschen.
  • Nur Kerzenständer aus nicht brennbarem Material (Glas, Metall, Porzellan) verwenden, welche auch das herunterlaufende Wachs aufnehmen können.
  • Kerzen und Adventskränze ausser Reichweite von brennbarem Material aufstellen.

Weihnachtsbaum

  • Baum ausser Reichweite von brennbarem Material (zum Beispiel Vorhänge) aufstellen.
  • Kerzen sollten mindestens 30 Zentimeter Abstand zu Ästen und anderem brennbarem Material angebracht werden. Nie direkt unter Zweigen anbringen.
  • Kerzenhalter am Baum gut befestigen.
  • Den Weihnachtsbaum regelmässig giessen. Er trocknet jeden Tag mehr aus.
  • Unter den Weihnachtsbaum eine nicht brennbare Unterlage oder Schutzdecke legen.

Und übrigens: Für den Notfall immer eine Löschdecke, einen Handfeuerlöscher oder einen Wassereimer bereit halten.

Tobias Soraperra ist seit August 2020 Volontär bei der Medienfamilie Südostschweiz. Während dieser Zeit wurde er bereits in den Kanälen Online/Zeitung und Radio ausgebildet. Derzeit ist Tobias Soraperra VJ bei TV Südostschweiz. In seiner Freizeit hält er sich gerne in der Natur auf oder liest ein Buch. Mehr Infos

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