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Der Glarner Hauptort wird zum Jubiläum grüner

Passend zum Zehn-Jahr-Jubiläum der Gemeinde Glarus werden öffentliche Grünflächen in der Innenstadt aufgewertet.

Südostschweiz
10.05.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Einer der drei Standorte: Beim Berggeistbrunnen in Glarus wird von engagierten Freiwilligen die monotone Grünfläche mit Stauden und Pflanzen aufgewertet.
Einer der drei Standorte: Beim Berggeistbrunnen in Glarus wird von engagierten Freiwilligen die monotone Grünfläche mit Stauden und Pflanzen aufgewertet.
WERNER BEERLI-KAUFMANN

von Werner Beerli-Kaufmann

Manchen ist wohl der in der Schweiz jährlich stattfindende Clean-Up-Day ein Begriff. Aber anstatt Abfall aufzulesen, geht man mit dem ersten Grow-Up-Day in Glarus neue und kreative Wege. Monotone Grünflächen werden zu natürlichen, ökologisch wertvollen Lebensräumen aufgewertet. Die Idee dazu entstand aus der Aktion «Gartä Glaris» und mit der aktiven Beteiligung des WWF Glarus sowie engagierten Profigärtnern.

«Ursprünglich waren zehn verschiedene Standorte für eine Aufwertung bestimmt», erklärt Kathrin Egger. Sie ist bei der Gemeinde Glarus für die Entwicklung der Innenstadt verantwortlich. Letztlich konzentrierte man sich jedoch auf drei Flächen. Diese galt es unter Anleitung der Gartenfachleute ökologisch aufzuwerten. Für nächstes Jahr sind weitere Orte bereits in Planung.

Jung und Alt legen Hand an

Die vielen Teilnehmenden, junge und ältere Personen sowie ganze Familien, setzten sich einen halben Samstag mit viel Engagement ein. Was so viel heisst wie: schaufeln, pickeln, Bäume und Sträucher setzen, Ast- und Steinhaufen anlegen sowie einen Teich ausbuddeln. Oder eine sogenannte Benjeshecke erstellen. Dabei handelt es sich um eine Hecke mit lockerem Totholz und Zweigen, welche Vögeln und anderen Tieren Schutz und Nahrung bietet. An zwei anderen Stellen wurden Asthaufen sowie Trockenstandorte mit Steinen, Kies und Sand angelegt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Was in diesen Arbeitsstunden von den Teilnehmenden unter der Führung von acht versierten Gärtnern geleistet wurde, verdient Anerkennung. Damit man sich über die Standorte und deren Veränderungen ein Bild machen kann, lohnt sich ein kleiner Spaziergang.

Die grösste Baustelle befindet sich nahe dem Veloweg, 30 Meter von der Ennendaner Linthbrücke entfernt und reicht bis zur Strassenabzweigung Güterschuppen Glarus. Auf einer Länge von circa 100 Metern wurden auf drei Flächen vor allem einheimische Sträucher und Stauden gepflanzt. Auch ein mit Folie belegter Teich beziehungsweise Tümpel und ein lang gezogenes, erhöhtes Beet mit Sand, Steinen und totem Holz, wurden angelegt.

Ein Zaun mit Haselruten

Eine markante Veränderung ist nahe dem Berggeistbrunnen im Zentrum sichtbar. Dort wurde auf dem Beet zuerst die alte Grasnarbe umgestülpt, mit neuer Gartenerde und Humus angehäuft und danach mit einheimischen und vorwiegend mehrjährigen Stauden bepflanzt. Stauden sind Pflanzen, welche im Gegensatz zu Bäumen und Sträuchern nicht verholzen. In der Mitte entstand ein geflochtener Zaun aus Haselruten.

Nistplatz für Tiere

Ein dritter Standort befindet sich östlich der Bahngeleise nahe dem Hühnerhof am Linthdamm Richtung Ennenda. Ein Menzimuck hob an einer Stelle die Grasnarbe weg, sodass mit viel Sand und Kies ein Trockenstandort entstehen konnte. Dort können sich nährstoffarme Pflanzen ansiedeln. In der Nähe wurde mit Totholz, Steinen und Sand ein Nistplatz für Wildbienen, Hummeln und Reptilien geschaffen.

Der Einsatz in Glarus war unter dem Strich ein nicht zu unterschätzender Beitrag an eine bessere Biodiversität.

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