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Schweizerischer Nationalpark geht neue Partnerschaft ein

Die Effizienz des Naturschutzes im Nationalpark soll durch den Einsatz moderner Technologien gesteigert werden. Vier Partner haben sich dafür zusammengetan. Es handelt sich um ein Pilotprojekt.

Südostschweiz
30.06.21 - 13:18 Uhr
Leben & Freizeit

Die International Union for Conservation of Nature (IUCN), der Schweizerische Nationalpark (SNP), die Non-Profit-Organisation Porini Foundation und der Technologiepartner Huawei Schweiz sind an einem gemeinsamen Projekt beteiligt. Grundstein sei eine globale «Tech4Nature»-Parnterschaft, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heisst.

«Tech4Nature» zielt darauf ab, Wissen, Technologie und Ressourcen für Schutzgebiete auf der ganzen Welt bereitzustellen, damit die Natur effektiver und wirkungsvoller geschützt werden kann.

In fünf verschiedenen Ländern werden neue Technologien erprobt. Im Ergebnis wird der Erfolg von Naturschutz in 300 Schutzgebieten weltweit anhand des «IUCN Green List Standards»  gemessen und bewertet.

Im Rahmen der Partnerschaft in der Schweiz werden zwei Technologieströme entwickelt und im Nationalpark ausprobiert.

Der Schweizerische Nationalpark wurde für dieses Programm in der Kategorie «Alpine Site» ausgewählt. Der Nationalpark ist als strenges Naturschutzgebiet ausgewiesen und bildet einen Teil des Unesco-Biosphärenreservats Engiadina Val Müstair. Er wurde 1914 gegründet und ist das erste Gebiet in der Schweiz, das den Status der Grünen Liste der IUCN erhalten hat. Dies unter anderem aufgrund der Bilanz im Naturschutz und der Erforschung der Alpenregion.  

Im Rahmen der Partnerschaft in der Schweiz werden zwei Technologieströme entwickelt und im Nationalpark ausprobiert. Der erste Arbeitsbereich wird sich damit beschäftigen, wie die Analyse der 1,5 Millionen Kamerafallenbilder des Parks mit Hilfe von künstlicher Intelligenz automatisiert werden kann. Derzeit wird dies noch manuell durchgeführt. Dadurch sollen die Bilder schneller und genauer ausgewertet werden können, so dass die Wildtiere besser überwacht und die Übermittlung der Daten beschleunigt werden können.

«Mit dem Einsatz moderner Technologien kann der Schweizerische Nationalpark seine Aufgaben im Naturschutz, in der Forschung und in der Öffentlichkeitsarbeit effizienter erfüllen», sagt Ruedi Haller, Direktor des SNP. Er freue sich, gemeinsam mit den Partnern zur Entwicklung dieser Technologien beizutragen und dieses Know-how später auch anderen Schutzgebieten zugänglich zu machen.

Aufbau eines digitalen Marktplatzes für CO2-Zertifikate

Im zweiten Arbeitsbereich werden digitale Werkzeuge zur Messung und Bewertung der Klimaschutzbeiträge erforscht. Das Ziel ist es, Zertifikate für jede Tonne CO2 bereitzustellen, die durch die Bemühungen des Parks kompensiert wird. Die Lösung wird zunächst im Schweizerischen Nationalpark entwickelt und getestet. Ziel ist es, diese weltweit auszurollen. (can)

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