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Adlerbräu in Flaschennot

Sie sind braun, klein und bauchig, gross und schlank – und zurzeit Mangelware. Damit Adlerbräu wieder zu genug leeren Bierflaschen kommt, hat die Glarner Brauerei einen Suchaufruf gestartet.

Marco
Lüthi
12.07.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Gesucht: Leere Adlerbräu-Flaschen sollen zurück in die Schwandner Brauerei gebracht werden, damit sie neu befüllt werden können und dadurch der aktuelle Engpass entschärft wird.
Gesucht: Leere Adlerbräu-Flaschen sollen zurück in die Schwandner Brauerei gebracht werden, damit sie neu befüllt werden können und dadurch der aktuelle Engpass entschärft wird.
SASI SUBRAMANIAM

Adlerbräu fehlen leere Flaschen und Harasse, um genügend Bier abfüllen zu können. «Der Mangel an Leergut ist akut», sagt Mathias Oeschger, der stellvertretende Geschäftsleiter der Brauerei Adler in Schwanden. Im Moment stünden nur ein Viertel der wöchentlichen Menge an braunen, wiederverwendbaren 29 cl- und 58 cl-Flaschen zu Verfügung. Von diesen werden laut Oeschger während des normalen Abfüllbetriebs pro Woche 20 000 respektive 15 000 Stück in der Glarner Traditionsbrauerei mit Bier befüllt.

Um wieder an genügend Leergut zu kommen, hat die Brauerei kürzlich auf Social Media einen Aufruf gestartet. «Gesucht Adlerbräu-Flaschen & -Harasse.» Als Belohnung wird «genügend Adlerbräu fürs Glarnerland» versprochen. Der Grund für den aktuellen Leergut-Mangel sei auf die coronabedingte Schliessung der Gastronomie von Mitte Dezember bis Anfang Mai zurückzuführen, sagt Mathias Oeschger.

Den Winter und Frühling über hätten deshalb viele Leute ihr Bier zu Hause getrunken. «Wir gehen davon aus, dass zurzeit noch etliche leere Harasse in den Kellern von Herrn und Frau Glarner stehen», sagt Oeschger.

Dass der Heim-Bierkonsum aus Mehrwegflaschen in den vergangenen Monaten stark gestiegen ist, kam für die Brauerei unerwartet. «In diesem Verkaufsbereich sind wir hauptsächlich auf die Gastronomie ausgerichtet», so Oeschger. Von den Gastrobetrieben käme das Leergut jeweils umgehend zurück, sobald sie Nachschub bräuchten.

Keine Garantie fürs Landsgemeinde-Wochenende

Vor der Pandemie hätte die Brauerei in einer solchen Situation kurzerhand neue Flaschen und Harasse dazu gekauft. Wegen Lieferschwierigkeiten der Herstellerfirmen ist dies aber momentan nicht möglich, da ihnen für die Produktion zu wenig Grundstoffe zu Verfügung stehen.

Sorgen bereiten derzeit Brauerei-Leiter Mathias Oeschger im Hinblick auf Ende August und Anfang September noch die Grossanlässe im Glarnerland. «Im Moment können wir nicht garantieren, dass wir zum Beispiel am Wochenende der Landsgemeinde den Bedarf an Adlerbräu-Flaschen decken können.» Am selben September-Wochenende finden auch noch die Chilbi in Niederurnen sowie die Flugshow Zigermeet in Mollis statt. Mathias Oeschger ist aber zuversichtlich, dass er mit seinen diversen Aufrufen in den kommenden Wochen viele Adlerbräu-Trinkende dazu bewegen kann, das im Keller angesammelte Leergut in den roten Harassen in Schwanden im Getränkemarkt der Brauerei zurückzubringen.

Marco Lüthi ist Redaktor und Produzent bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Mehr Infos

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