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«Als ich die Katze erblickte, musste ich lachen»

Eine Suchaktion in den sozialen Medien hat ein Happy End gefunden. Ein Kater fuhr ungewollt in einem fremden Auto von Chur mit in die Surselva. Die Finderin erzählt.

Südostschweiz
18.01.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Ende der vergangenen Woche hat eine Suchaktion in den sozialen Medien die Runde gemacht. Unter anderem über diverse Facebook-Gruppen wurden die Besitzer von Kater Jari gesucht, der sich unter die Motorhaube eines Autos verirrt hatte.

«Die Katze war in unserer Motorhaube. Sie ist wohlauf und erstaunlich zutraulich», schrieb Finderin Anna Schmid in ihrem Aufruf am Mittwoch. Sie sei in der Nähe des Loëquartiers in Chur losgefahren und habe das Tier schliesslich bei Rueras in ihrem Auto entdeckt. «Als ich die Katze erblickte, musste ich lachen, erstarrte aber im selben Moment, weil ich nicht wollte, dass sie raushüpft», so Schmid auf Anfrage von «suedostschweiz.ch». Sie stellte sich viele Fragen: «Wo habe ich die Katze aufgeschnappt? Wie ist sie in die Motorhaube gekommen? Ist sie verletzt?»

Anna Schmid zückte das Smartphone und fotografierte den Kater. Ihr Freund, der die Katze entdeckt hatte, schloss die Motorhaube wieder, damit die Katze nicht fliehen konnte. Mithilfe ihrer Schwester konnte Schmid die Katze anschliessend einfangen und in Sicherheit bringen. Zu Hause erlebte die Familie einen sehr ruhigen, zutraulichen Kater. Auch die Kinder waren begeistert von Jari. Weil die Schwester mehr Erfahrung mit Katzen habe, habe sie bei ihnen gewohnt, erzählt die Finderin weiter. 

Gemeinsam begann die Suche nach den Besitzern: «Ich versuchte, mich an meine Fahrten und längeren Stopps mit dem Auto zu erinnern. Saas, Grüsch, Felsberg, Chur, Disentis. So konnte ich den Umkreis für die Suchaktionen grob festlegen», hält Schmid fest. Schnell kursierten Bilder auf den Sozialen Medien.

Die Reaktionen auf Facebook blieben nicht lange aus. Viele wollten helfen, gaben Tipps, teilten den Aufruf und machten auf Anzeigen von vermissten Katzen aufmerksam, die Jari ähnlich sahen. Einen Tag später dann die Erleichterung: Schmid schreibt, dass Jari von der Besitzerin erkannt und abgeholt worden sei.

Der Kater stamme gar aus Saas und sei bereits aus dem Prättigau mitgefahren. Das bedeutet, dass der Kater rund drei Tage in der Motorhaube festgesteckt haben muss. «Glücklicher und taffer Kater», meint Schmid in einem Facebook-Kommentar und bedankt sich bei allen, die bei der Suche und beim Teilen geholfen haben.

Katze war in unserer Motorhaube🤷‍♀️ von Saas nsch Rueras mitgefahren😹 Besitzerin wurde gefunden: danke rtr und alle, die beim Teilen geholgen haben!

Posted by Anna Schmid on Wednesday, January 12, 2022

Die Besitzerin zeigte sich überglücklich, als sie Jari wieder in ihre Arme schliessen konnte. Als Dank erhielt Schmid einen Finderlohn und eine grosse Packung Schokolade, worüber sie sich sehr freute. «Ich weiss, warum die Katze einen starken Charakter und einen grossen Überlebenswillen hat. Mit solch lieben Menschen um sich.» Auch auf den Wohnort kommt die Finderin zurück und sagt: «Bergluft ist eben das Beste, ob im Prättigau oder der Surselva.»

Durch den Aufenthalt von Jari habe ihre Familie Gefallen an Katzen gefunden. «Ich glaube, nun kann ich meine Kinder erst recht nicht mehr lange von einer Katze abhalten.» Gut möglich, dass Familie Schmid also schon bald ein tierisches Familienmitglied bekommt.

Ein Mungg macht es vor

Der Kater war nicht der erste blinde Passagier aus Graubünden, der es in die Schlagzeilen geschafft hat. Bereits 2018 hatte ein Bergführer mit einem Murmeltier einen tierischen Alpenbewohner mit an Bord. Gemeinsam fuhren sie von Davos bis ins Allgäu. Der Mungg kam schliesslich ebenfalls wieder wohlbehalten in Davos an:

(so)

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