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«Inmitten der Coronakrise zu künden, ist geschmacklos»

Für die Davoser Fotoagentur Swiss-Image kommt die Kündigung von Schweiz Tourismus nach jahrelanger Zusammenarbeit überraschend. Inmitten der Coronakrise verliert sie ihren wichtigsten Partner.

05.06.20 - 14:58 Uhr
Wirtschaft
Swiss-Image bietet Bilder wie dieses kostenlos an.
Swiss-Image bietet Bilder wie dieses kostenlos an.
MARKUS GREBER/SWISS-IMAGE

Die Davoser Fotoagentur Swiss-Image bebildert den Schweizer Tourismus und Veranstaltungen, wie den Engadiner Skimarathon oder Schwingfeste. «Wir führen den Tourismus und die Events zusammen», sagt Andy Mettler, Geschäftsleiter von Swiss-Image. Medien aus dem Inland und aus dem Ausland können kostenlos auf die Fotos der Bildagentur zurückgreifen. Schweiz Tourismus hat Swiss-Image ein Mandat erteilt, die Datenbank zu pflegen und den Nutzern bei technischen Problemen zu helfen.

Kündigung nach jahrelanger Zusammenarbeit

Nach über zwei Jahrzehnten wurde die Zusammenarbeit von Schweiz Tourismus nun auf Ende Jahr gekündigt. Das Gespräch wurde laut Mettler nicht gesucht. «Ein Tag bevor die Kündigung eingetroffen ist, hat mir ein Ansprechpartner von Schweiz Tourismus gesagt, dass die Partnerschaft gekündigt wird», so Mettler. Der Grund für die Kündigung ist laut Schweiz Tourismus folgender: «Der Vertrag mit Swiss-Image ist auf Ende des Jahres gekündigt worden, weil Schweiz Tourismus versucht, mehr mit der eigenen Datenbank zu machen», sagt André Aschwanden, Mediensprecher von Schweiz Tourismus. So baue man diese zurzeit aus und entwickle sie weiter.

Folgen der Coronakrise wurden zum Verhängnis

«Wir haben viele Jahre sehr gut zusammengearbeitet», sagt Mettler. Dass Schweiz Tourismus Swiss-Image inmitten der Coronakrise kündet, sei geschmacklos. «Ich habe den Fehler gemacht, dass ich Schweiz Tourismus von den Folgen der Coronakrise für unsere Firma erzählt habe», so Mettler. Auf einen Schlag seien 80 Prozent des Umsatzes verloren gegangen, da die Veranstaltungen abgesagt wurden. Trotz getroffenen Massnahmen und Lösungsideen sei wenige Tage später die Kündigung von Schweiz Tourismus gekommen. «Es ist hart, aber es ist einfach so», sagt Mettler.

Für die in Davos stationierte Agentur gehe es nun jedoch mit neuen Ideen weiter, auch wenn drei Viertel aller Bilder aus dem Bereich Tourismus nun verloren gehen würden. «So schnell gebe ich nicht auf», sagt Mettler.

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Geschäftsrisiko!
Es gibt viel zu viele Betriebe, die nicht benötigt werden und nun Stimmung machen oder nach dem Staat rufen.
Ist die Existenz der Firma langfristig berechtigt (Businessplan), wird sich auch eine Lösung finden (Kredite, neue Kunden, andere Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter usw.).
Artikel die an Mitleid und Helfersyndrom appellieren sind kontraproduktiv.

Hände aus den Hosentaschen und neue Zuversicht wünsche ich.

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