Wohnen wie die Zuckerbäcker
Das jüngste Objekt von «Ferien im Baudenkmal» steht in Poschiavo. Es erzählt Bündner Geschichte.
Das jüngste Objekt von «Ferien im Baudenkmal» steht in Poschiavo. Es erzählt Bündner Geschichte.
Die vor zwölf Jahren vom Schweizer Heimatschutz gegründete Stiftung «Ferien im Baudenkmal» hilft Besitzern von historischen Liegenschaften ihr Bijou als touristisches Angebot zu vermarkten. Neu hinzugekommen in der Kollektion von Feriendomizilen ist jetzt ein spätbarocker Palazzo aus dem 18. Jahrhundert in Poschiavo.
Mehr als ein Dutzend Cafés
In der turbulenten Zeit der Französischen Revolution wurde der Palazzo im Jahr 1793 von der Familie Mini-Cortesi als eines der ersten Zuckerbäckerhäuser in Poschiavo erbaut. Zu Reichtum gelangt waren sie als Konditoreien- und Kaffeehausbesitzer in ganz Europa. Gemeinsam mit anderen Puschlaver Cafetiers, betrieben die Minis bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere Dutzend Kaffeehäuser in Spanien unter dem Namen «Café Suizo». Zu ihren berühmten Kunden zählten König Alfonso XIII. und Ernest Hemingway. Bis zum Ersten Weltkrieg boten Kaffeehäuser eine kultivierte Umgebung, in denen sich Literaten und Intellektuelle trafen.
Von Künstlerpaar restauriert
Ausserordentlich an diesem städtisch konzipierten Palazzo im Alpenraum ist, wie sich die Erbauer als Avantgarde der Gesellschaft in Szene zu setzen wussten. Nach mehr als hundert Jahren unberührten Daseins wurde der Bau im Jahr 2019 von den neuen Eigentümern, dem Schweizer Künstlerpaar Glaser/Kunz, zurückhaltend restauriert. Es kann nun ganzjährig für Ferienaufenthalte gemietet werden. (red)
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Es war nicht die Familie…
Es war nicht die Familie Mini aber die Familien Matossi und Fanconi die bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere Dutzend Kaffeehäuser in Spanien unter dem Namen «Café Suizo» betrieben.