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Bündner Regierungsrat will alles oder nichts

Graubünden hat sich zu einer Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht geäussert. Dabei zeigt sich: Mit halben Sachen kann der Regierungsrat nichts anfangen.

30.08.21 - 18:35 Uhr
Politik
Bald überall oder doch nirgendwo mehr? Der Kanton Graubünden fordert den Bund auf, eine Ausweitung der Zertifikatspflicht auf alle möglichen Bereiche auszuweiten.
Bald überall oder doch nirgendwo mehr? Der Kanton Graubünden fordert den Bund auf, eine Ausweitung der Zertifikatspflicht auf alle möglichen Bereiche auszuweiten.
KEYSTONE/Ennio Leanza

Am Mittwoch wird der Bundesrat bekannt geben, wie stark er die Zertifikatspflicht ausweiten wird. Im Vorfeld hat er die Kantone dazu aufgefordert, im Rahmen einer Vernehmlassung zu den Massnahmen Stellung zu nehmen. Dies hat auch der Kanton Graubünden getan – und diese Stellungnahme sticht aus den anderen hervor: Im Schreiben an das Eidgenössische Departement des Innern macht die Bündner Regierung deutlich, dass für sie das Motto «Alles oder nichts» gilt.

Für eine persönliche Stellungnahme waren am Montag weder Regierungsrat Peter Peyer noch Regierungsrat Marcus Caduff erreichbar. Auch der Regierungspräsident, Mario Cavigelli, war nicht zu erreichen.

Immerhin: Daniel Camenisch von der Kommunikationsstelle Coronavirus des Kantons Graubünden sagte auf Anfrage, die Regierung sei der Ansicht, dass staatliche Massnahmen zum Schutz der Spitäler höchste Wirkung zeigen müssten. Und zwar rasch. Nur so lasse sich das Ziel erreichen. «Die staatlichen Massnahmen müssen im Hinblick auf den Herbst und Winter nachhaltig sein», so Camenisch. Die Zertifikatspflicht nur auf einzelne Wirtschaftszweige wie zum Beispiel die Gastronomie auszuweiten, sei nicht nachhaltig genug. «Deshalb hat die Regierung betreffend der Ausweitung der Zertifikatspflicht gegenüber dem Bund beantragt, die Zertifikatspflicht – sofern sie denn zum Schutz des Gesundheitssystems eingeführt werden soll – auf alle möglichen Bereiche auszudehnen, wie beispielsweise auch auf die Einreise in die Schweiz, auf Gastronomie und Hotellerie, auf Vereinsaktivitäten oder auf öffentliche Einrichtungen. Zu prüfen sei sie auch für die Arbeitswelt, für den ÖV und bei Aufhebung der Maskenpflicht für Läden.»

Verhältnismässigkeit im Zentrum

Wie Camenisch weiter sagte, hat der Kanton Graubünden somit keine Zertifikatspflicht für den ÖV gefordert, sondern dem Bund nahegelegt, die Ausdehnung der Zertifikatspflicht zu prüfen – und zwar auf alle Bereiche. «Eine Ausdehnung der Zertifikatspflicht nur auf einzelne wenige Bereiche ist bei der Zielvorgabe, das Gesundheitssystem zu schützen, nicht angebracht. Auch ist es angesichts der Verhältnismässigkeit, der Rechtsgleichheit und der Wirksamkeit nicht angezeigt, wieder nur einzelne Wirtschaftsbereiche einzuschränken.» Folglich könne nur eine umfassende Zertifikatspflicht oder eben gar keine Zertifikatspflicht in Betracht gezogen werden.

Mara Schlumpf ist Redaktorin und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Ursprünglich kommt sie aus dem Aargau, hat ihr Herz aber vor einigen Jahren an Chur verschenkt. Mehr Infos

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Eine Zertifikatspflicht in der Gastronomie oder in Kinos, damit könnte man gut leben. In Clubs oder an Festivals funktioniert es auch.
Aber eine Zertifikatspflicht im ÖV sehe ich nicht machbar. Soll dann in jedem unbegleiteten Zug und in jedem überfüllten Bus noch ein Kontrolleur drin sein? Wie soll das kontrolliert werden können.
Bin mal gespannt was die Bergbahnen entscheiden. Man redet von 2G-Pflicht (geimpft/genesen), wo man einführen will.

Zertifikatspflicht für den ÖV? Ich glaub ich spinne! Wozu haben wir eigentlich Maskenpflicht seit bald 2 Jahren im ÖV? Aber wen wunderts? In Graubünden ist ja das WEF wo die wahre "Regierung" sitzt. Und beim WEF nehmen auch geisteskranke Machtmenschen wie der ehemalige Premier Netanjahu teil:

https://www.dw.com/de/nach-der-anklage-gegen-israels-staatschef-benjami…

https://www.spiegel.de/ausland/corona-krise-in-israel-benjamin-netanyah…

Für eine Stellungsnahme nicht erreichbar!

Passt ins Schema, der Führungsqualität. Ein Sinnbild und eine Ohrfeige für den Steuererzahler.

Der ÖV ist ja auch eine Einrichtung fürs gemeine Fuss-Volk - die Leute mit einem Regierungsratshonorar wie Peter Peyer sind von diesem ja so weit entfernt, wie der zarenähnliche Putin von seinem Volk - so dass sie überhaupt nicht mehr wissen, dass der ÖV gesetzlich einen Auftrag zur Beförderung a l l e r Personen hat, als Dienstleistung des Service public - gleichzeitig ist aber die Regierung nicht imstande, Ferienrückkehrer aus dem Balkan, die ihre Grossfamilienfeste feierten, testen zu lassen - und auch die Schüler vor Schulbeginn nach den Ferien - zukünftige oder aktuelle Wähler will man halt nicht vergraulen...aber beispielsweise der AHV-Rentnerin, die mit dem Bus zur Bäckerei fahren will um ihr tägliches Brot zu kaufen, der soll dann aber sowohl der Transport dorthin, als auch die Einkaufsmöglichkeit verunmöglicht werden ? Die Bedürfnisse der Bevölkerungsgruppe ausserhalb ihrer eigenen "Bubble" interesiieren die sogenannten Volksvertreter in der Regierung scheinbar nicht: Vor i h r e m Eigenheim steht ja sicher ein Porsche, Mercedes oder sonst ein teures Privatauto und der Kaviar wird online bestellt und bezahlt ..."Klassismus" nennt sich das.

Ich bin auf einer Fahrradtour von der Schweiz nach Holland. In jedem Restaurant, jedem Hotel in allen Museen in Deutschland und in Frankreich gilt mit eiserner Konsequenz das Vorzeigen des Impfzertifikat. Alle Gäste tragen im Innenbereich Masken. Das alles läuft unproblematisch mit stoischer Selbstverständlichkeit. Ich bin froh dadurch selbst auch etwas mehr Sicherheit zu haben und hoffe, dass die Schweiz hier bald einmal geschlossen nachzieht.

Also das ist ja wohl ein totaler Blödsinn.
Masken verhindern, wie man längst weiss, nur sehr wenige Übertragungen. Sie sind kaum mehr als ein "Symbol, dass wir eine Pandemie haben" und sorgen oft eher für Nachlässigkeit bei den Trägern. Wie oft sehe ich Leute, die sich umarmen und die Hände schütteln, aber dafür die Maske im Gesicht tragen.
Beim Zertifikat verhält es sich in Wahrheit ähnlich. Geimpfte werden nicht getestet und können somit die Viren unter Vorgaukelung falscher Sicherheit weiter tragen. Ungeimpfte werden massenhaft getestet und bei positivem Test in Quarantäne geschickt, auch wenn sie meist gar nicht ansteckend sind. Die symptomlose Übertragung ist ein modernes Märchen und wurde dutzendfach widerlegt, wohingegen die präsymptomatische Übertragung bewiesen ist. Kein Test kann jedoch zwischen diesen zwei Fällen unterscheiden. Somit treiben diese Tests die Zahlen, haben aber keine Signifikanz.
Wenn Ihnen also solche Massnahmen Sicherheit geben, dann höchstens eine sehr trügerische. Die einzige Sicherheit ist zurzeit, dass die Regierungen dieser Welt den Völkern keine vollständigen Informationen geben.

Ich war soeben für eine Woche in Frankreich. Das mit der Zertifikatspflicht funktioniert tadellos und ich hatte nicht das Gefühl, dass die Wirtschtschaft darunter leiden würde.

Eine absolut diskriminierende Turbo Forderung. Ein hochgetriebener Grössenwahn der Regierung. Eine Kantonsdiktatur im höchsten Masse.

... bei uns im geschäft ist die frau eines mitarbeiters die bereits 2x geimpft wurde an corona erkrankt. (Da die frau schwanger ist wurde das vom arzt bestätigt) Ihr mann ist auch bereits 2x geimpft und hat sich danach selber getestet mit dem ergebniss das auch er corona hat. Danach ist er zu seinem arzt gegangen und wollte sich dort nochmals testen lassen .... sein arzt hat den test verweigert mit der begründung : Er sei ja 2x geimpft und fühle sich ja nicht krank ... da dürfe er keinen coronatest machen ..... er wurde nach hause geschickt ... hmmmm .... cool, so erscheinen die 2x geimpften welche trotzdem corona haben in keiner statistik ....

Graubünden, Kanton der gröben Klötze, zitiert mich der Schparz 2017.
Alles oder nichts; keine halben Sachen, kolportiert die SO die GR-Regierung (30.8.2021 etwa 18:45 Uhr).
Selbst im öffentlichen Verkehr und in Einkaufsläden wollen die Bündner eine solche Pflicht «prüfen», schreibt bluewin.ch (30.8.2021 um 16:08 Uhr).

Die Einführung einer "umfassenden" Zertifikatspflicht schränkt die Freiheitsrechte der Schweizer Bevölkerung in unangemessener Art und Weise ein! Dies ist einer Demokratie nicht würdig.
Ungeimpfte werden vom Staat wie Aussätzige behandelt und sollen mit immer stärkeren Einschränkungen zur Impfung gezwungen werden. Dieses Verhalten ist nicht tolerierbar. Wir sind immer noch freie Bürger dieses Landes, welche übrigens die Corona-Massnahmen ebenfalls mitfinanzieren.

Lächerlich. Wie fahre ich zur Arbeit als langjähriger ÖV Benutzer ohne Auto und nicht geimpft? Besser wäre Quarantäne für Ferienrückkehrer. Die bringen Covid mit und nicht die Ungeimpften die zuhause bleiben und Acht geben!

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