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Caduff mehrheitlich mit Bundesrat einverstanden

Die Bündner Regierung hat bei den vorgeschlagenen Coronamassnahmen des Bundes wenig zu bemängeln.

Südostschweiz
30.11.21 - 19:56 Uhr
Politik
Kaum Widerstand: Der Bündner Regierungsrat Marcus Caduff hätte ähnliche Massnahmen wie der Bundesrat vorgeschlagen. 
Kaum Widerstand: Der Bündner Regierungsrat Marcus Caduff hätte ähnliche Massnahmen wie der Bundesrat vorgeschlagen. 
Bild Olivia Aebli-Item

von Patrick Kuoni und Seraina Zinsli

Die neue Coronavariante Omikron sowie die hohen Fallzahlen haben den Bundesrat veranlasst, neue Massnahmen bei den Kantonen in Konsultation zu geben. Vorgesehen ist eine Ausweitung der Zertifikatspflicht. So soll auch bei privaten Treffen mit elf oder mehr Personen eine solche Pflicht gelten. Dasselbe gilt für kulturelle und sportliche Veranstaltungen in Innenräumen sowie bei Veranstaltungen ab 300 Personen im Freien. Coronatests sollen ausserdem 24 Stunden weniger lang zu einem Zertifikat berechtigen. Weiter soll in allen öffentlich zugänglichen Räumen eine Maskentragpflicht eingeführt werden. In Restaurants muss die Konsumation im Sitzen erfolgen. Gleiches gilt etwa auch für Bars und Clubs.

Der Bündner Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff hielt kurz nach der Bundesratsmedienkonferenz fest: «Wir haben am Dienstagmorgen in der Bündner Regierung besprochen, welche Massnahmen wir treffen würden. Die Überschneidung mit den nun vorgeschlagenen Massnahmen des Bundes ist sehr gross.» Anders entschieden hätte Caduff allerdings bei der Nachtgastronomie – also etwa bei Clubs. Dies, «weil eine Maskenpflicht fast einer faktischen Schliessung gleichkommt. Die Bündner Regierung hätte bei diesem Bereich weiterhin auf die 3G-Regel gesetzt – dafür aber die Umsetzung dieser Regel sehr konsequent kontrolliert.» Über das Ganze gesehen seien die Massnahmen aber angebracht und für die Wirtschaft «die mildeste Variante», wie Caduff erklärte. Mehr als «Appell» beurteilt er die Zertifikatspflicht im Privaten, «da sich diese kaum kontrollieren lässt». 

Gedanken über weiterführende Massnahmen hat sich die Bündner Regierung gemäss dem Volkswirtschaftsdirektor bei Veranstaltungen draussen gemacht. «Es hat da Überlegungen gegeben, die Grenze für eine Zertifikatspflicht tiefer als bei 300 Personen anzusetzen und eine Maskenpflicht anzudenken, wenn die Abstände nicht eingehalten werden können.» 

Dass die Wintersaison aufgrund der aktuellen Situation gefährdet ist, glaubt Caduff indes nicht. «Eine Schliessung der Skigebiete steht für mich nicht zur Debatte.» Das grosse Problem sei aktuell die Quarantäne-Liste, die erlassen worden sei. «Diese löst eine Unsicherheit bei den ausländischen Gästen aus und führt zu Stornierungen, was ich auch nachvollziehen kann.» Der Schweizer Gast werde aber weiterhin nach Graubünden kommen. «Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass ein grosser Teil unseres Tourismus von Schweizer Gästen bestritten wird.» 

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