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Freud und Leid der neuen Routenwahl

Friedlicher und ruhiger bei den einen, bis zu einem Drittel weniger Umsatz bei den anderen: Die Beizer in der Churer Altstadt ziehen ein ambivalentes Fazit nach der Festsause vom Wochenende.

01.10.18 - 18:10 Uhr
Ereignisse
Zumindest der Stimmung an der Party tat die neue Routenwahl keinen Abbruch.
Zumindest der Stimmung an der Party tat die neue Routenwahl keinen Abbruch.
KEVINS FOTOGRAFIE

Die traditionelle Route der Schlagerparade durch die Altstadt wurde dieses Jahr angepasst und führte neu vom Postplatz über die Grabenstrasse ins Welschdörfli bis zur Stadthalle. Grund für die Änderung war gemäss den Veranstaltern die vereinfachten Sicherheitsvorkehrungen und auch die weniger strengen Nachtruhe-Regelungen bei der Stadthalle.

Mehr Platz und ruhiger

Für die Wirtin Katharina Jenny vom Restaurant zum Metzgertor in der Churer Altstadt war die diesjährige Route ein Segen. Es war deutlich luftiger in ihrem Restaurant und es wurde trotzdem viel konsumiert. «In den letzten Jahren waren wir mitten im Tumult und die Leute standen sich eher auf den Füssen rum und konsumierten nicht so, wie es den Anschein machte.» Zusätzlich liess das Partyvolk jeweils viel Abfall zurück, ergänzt die Beizerin Katharina Jenny. Für sie war die diesjährige Ausgabe auch umsatzmässig vergleichbar gut. «Viele Schlagerfans warteten in unserem Restaurant bis es in der Stadthalle richtig losging oder kamen dann während der grossen Party zu uns, um ein wenig Pause zu machen.»

In früheren Ausgaben musste Beizerin Jenny jeweils am Donnerstagmorgen vor dem Schlagerwochenende den Gartenbereich des Restaurants für die Vorbereitungsarbeiten räumen. Nun konnte sie von Donnerstag bis Samstag auch draussen einen schönen Umsatz generieren.

25 Prozent weniger Umsatz, aber dennoch zufrieden

Von solchen Erlebnissen kann der Churer Gastwirt Wisy Kempf von der Bierhalle nur träumen. Für ihn resultiert unter dem Strich ein Umsatzrückgang von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. «Am Samstag ab 22 Uhr begaben sich viele Schlagerfans in die Stadthalle und kamen dann nicht mehr zurück.» Trotz der deutlichen Einbussen gegenüber den Vorjahren will Wisy Kempf nicht jammern. Es sei nach wie vor ein Erfolgswochenende für ihn gewesen. Auch bei ihm in der Bierhalle gab es mehr Platz und die Besucher konnten sich in der Menge noch gut bewegen. Der unglaublichen Stimmung tat dies keinen Abbruch, betont Gastwirt Kempf weiter.

Andere Wirte wie Haydar Maybarskar vom Restaurant Casinoplatz sehen die Verlegung der Route drastischer. Sein Umsatzrückgang von 30 Prozent sei zuviel. Bleibt die Route nächstes Jahr unverändert, überlegt er sich das Lokal während der Schlagerparade zu schliessen.

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