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Zugausfälle und Verspätungen wegen gesperrter Bahn-2000-Strecke

Ein nächtlicher Ölverlust bei Bauarbeiten hat am Freitag zu Verspätungen und Zugausfällen im Bahnverkehr geführt. Die Bahn-2000-Strecke zwischen Olten und Bern dürfte aller Voraussicht nach bis am frühen Samstagmorgen gesperrt bleiben.

Agentur
sda
04.10.19 - 14:06 Uhr
Ereignisse

Zu dem Zwischenfall kam es bei geplanten Unterhaltsarbeiten vor dem Grauholztunnel, wo ein Schleifzug am Schienenschleifen war, wie SBB-Sprecher Reto Schärli den Vorfall auf Anfrage schilderte. Aus ungeklärten Gründen habe der Zug Öl verloren - wie viel, war zunächst unbekannt. Auf einer Länge von rund 500 Metern zwischen dem Tunnelportal in Richtung Bern habe es aber mehrere Ölspuren gegeben.

Ein Sauglastwagen auf einem Bahnflachwagen saugte am Freitag Meter für Meter den kontaminierten Schotter und das gebundene Öl ab. Die ausgeflossene Ölmenge dürfte nicht so gross sein, dass auch das darunter liegende Erdreich verschmutzt wurde.

Strecke wohl bis Samstagmorgen gesperrt

«Wir gehen davon aus, dass wir sämtliches Öl mit der aufwendigen Saugaktion entfernen können», sagte Schärli der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Anschliessend werde wieder neuer Schotter ausgetragen. Die SBB rechneten am Freitagnachmittag damit, dass die Arbeiten bis Samstagmorgen abgeschlossen werden können. Am Samstag ab Betriebsbeginn sollten die Züge wieder gemäss Fahrplan verkehren können.

Am frühen Freitagnachmittag konnte bereits wieder ein Gleis der Bahn-2000-Strecke freigegeben werden. Es handelte sich dabei um das Gleis in Fahrtrichtung Olten, während in Fahrtrichtung Bern weiterhin mit Verspätungen gerechnet werden musste.

Am Freitagmorgen waren sämtliche Züge, die sonst zwischen Bern und Olten beziehungsweise via Zofingen weiter nach Luzern über die Bahn-2000-Strecke verkehren, über die Stammstrecke via Burgdorf-Langenthal umgeleitet worden. Dadurch hatte sich die Reisezeit um rund 15 Minuten verlängert.

Da wegen der Umleitung auf die Stammstrecke weniger Kapazitäten vorhanden waren, hatte dies auch Folgen für den Regionalverkehr. Es kam zu Zugausfällen und Folgeverspätungen. Die SBB baten die Reisenden für die Unannehmlichkeiten um Entschuldigung und ersuchten Reisende, vor Reiseantritt den Online-Fahrplan zu konsultieren.

Regelmässige Unterhaltsarbeiten

Die SBB nimmt auf der Bahn-2000-Strecke regelmässig Unterhaltsarbeiten vor. Dabei werden etwa Kontrollen an technischen Komponenten vorgenommen sowie Gleis-, Fahrleitungs-, Telekom- und Sicherungsanlagen instandgehalten.

Die Gleisbauteams schleifen beispielsweise Schienen, um Spuren der steten Abnutzung zu beseitigen. Oder sie stopfen wo nötig hochpräzis und computergesteuert Schotter unter die Schwellen und justieren so die Gleislage millimetergenau.

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