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Keine Schweizer Touristen in Brandgebieten ernsthaft in Gefahr

In den Brandgebieten Australiens scheinen derzeit keine Schweizer Touristen ernsthaft bedroht zu sein. Weil es sich nicht um ein überraschendes Ereignis handelt, hatten die Reiseveranstalter genügend Zeit, falls nötig alternative Reiserouten für ihre Kunden zu suchen.

Agentur
sda
02.01.20 - 13:32 Uhr
Ereignisse

Hotelplan Suisse hätte im Normalfall rund 50 Kunden in den von den Buschbränden betroffenen Gebieten gehabt, erklärte Bianca Gähweiler, Leiterin der Kommunikationsstelle, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Man habe diese jedoch frühzeitig kontaktiert und individuell nach alternativen Lösungen gesucht. Die Reisen seien dann entsprechend angepasst und neue Unterkünfte organisiert worden.

Kunden kontaktiert

«Keiner unserer Reisenden war oder ist in Gefahr», heisst es in der schriftlichen Antwort von Gähweiler auf die Anfrage. Bisher habe auch kein einziger Kunde die Reise abbrechen wollen. Auch sind bei Hotelplan bisher noch keine anstehenden Reisen annulliert worden.

Rund 1000 Kunden hat Globetrotter Travel derzeit in Australien. Laut CEO Dany Gehrig beobachtet man die Situation bereits seit Oktober. An Silvester habe man letztmals alle Kunden kontaktiert und sie aufgefordert, die betroffenen Gebiete zu meiden. Die meisten Kunden seien mit Campern oder Mietwagen unterwegs. Reiseabbrüche seien ihm keine bekannt, sagte Gehrig.

Kuoni-Mediensprecher Markus Flick wollte auf Anfrage nicht kommunizieren, wie viele Kunden im Brandgebiet Ferien machen. Wo nötig, habe man Umbuchungen empfohlen. Die Situation in den betroffenen Gebieten sei «ernst».

Empfehlungen des EDA

Die grosse Mehrheit der gebuchten Ziele in Australien sei jedoch uneingeschränkt erreichbar. Insgesamt seien die Einschränkungen nicht sehr gross. Annullationen von Reisen sind Flick keine bekannt, er rechnet auch nicht mit einem Rückgang bei den Buchungen. In der von den Bränden bedrohten Stadt Mallacoota habe Kuoni keine Kunden.

Alle angefragten Reiseveranstalter betonten, dass sie die Situation laufend beobachten, um entsprechend reagieren zu können. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) rät auf seiner Webseite, sich vor Reisen in die betroffenen Regionen bei den Reiseveranstaltern über die Durchführbarkeit der Reise zu informieren.

Reisenden empfiehlt das EDA, die Anweisungen der lokalen Behörden zu befolgen und lokale Nachrichten zu hören. Links zu den Anweisungen und Warnungen der Behörden seien in den Reisehinweisen enthalten, schrieb Sprecher Tilman Renz auf Anfrage. Australiens Behörden seien auch für den Schutz der vor Ort anwesenden Ausländer zuständig.

Nicht um Hilfe angefragt

Bis Donnerstagmittag ist das EDA im Zusammenhang mit den Buschfeuern nicht kontaktiert worden, wie Renz ausführte. Allerdings habe das Departement keine Kontrolle darüber, wohin Schweizerinnen und Schweizer reisten. Schweizerinnen und Schweizern, die Australien verlassen wollten, stünden kommerzielle Flüge zur Verfügung.

Hilfe leistet die Schweiz bei der Brandbekämpfung bisher nicht. Eine Voraussetzung dafür sei das Vorliegen eines Gesuches des betroffenen Staates um internationale Hilfe, hielt der EDA-Sprecher dazu fest. Ein solches Gesuch liegt der Schweiz derzeit nicht vor.

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