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Neue Studien zeigen happige Vorwürfe an die Experten

Neue Studien zum Bergsturz am Piz Cengalo kritisieren die Risikoeinschätzung der Experten. Die Einstellungsverfügung der Bündner Staatsanwaltschaft wird angefochten. Landet der Fall am Ende vor Bundesgericht?

Südostschweiz
11.01.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
TV Südostschweiz filmt das Gebiet Rund um den Piz Cengalo.
TV Südostschweiz filmt das Gebiet Rund um den Piz Cengalo.
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Zwei neue Studien werfen ein zwiespältiges Licht auf die Risikoeinschätzung der Experten, die das Gebiet um den Piz Cengalo einschätzten. Ein Bergsturz am Piz Cengalo mit dem anschliessenden Murgang forderte am 23. August 2017 acht Todesopfer.

Publiziert wurde die Studie von der ETH Zürich sowie den Universitäten Freiburg und Aachen. Dies berichtete die unabhängige Plattform Infosperber.

Zusammenfassend schreibt die Plattform: Die Experten haben sich lediglich auf die Felswand des Piz Cengalo konzentriert. Der Sturzraum sowie der Zustand des Bodens seien in Bezug auf den Bergsturz vom August 2017 ausser Acht gelassen worden.

Laut der neuen Studie sei diese Nichtbeachtung fatal gewesen. Dies habe man nun mit diesen neuen Studien nachgeholt. Modellrechnungen hätten den Murgang als Folge des Bergsturzes simuliert. Aus diesen Berechnungen zogen die Autoren folgendes Fazit:

Hätten die Experten vor dem Bergsturz den Sturzraum mit den wassergesättigten Sedimenten in ihre Modelle einbezogen, hätten sie mit dem Murgang als Folge des Bergsturzes rechnen können und folglich das ganze Tal für alle Personen sperren müssen.

Aus diesem Grund, so Infosperber, müssten die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse jetzt auch in die juristische Beurteilung einfliessen. Der Fall liege aktuell beim Bündner Kantonsgericht. Stellt sich das Bündner Kantonsgericht hinter den Entscheid der Staatsanwaltschaft, dürfte der Fall laut der Plattform wohl vor Bundesgericht landen.

Der Bergsturz am Piz Cengalo mit dem anschliessenden Murgang forderte am 23. August 2017 acht Tote. Die Bündner Staatsanwaltschaft kam im Juni zum Schluss, dass das Ereignis nicht vorhersehbar gewesen sei – und stellte die Untersuchung ein. Diese Einstellungsverfügung wurde vom Anwalt der Angehörigen der Opfer angefochten. Jetzt kommen Studien zum Schluss, dass die Risikoeinschätzung der Experten mangelhaft gewesen sei.

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Das kommt davon wenn man Unterländer an solche Projekte ran lässt. Wieso Spielen diese "Experten" nicht einfach im Sandkasten und lassen die Alpen von denen begutachten die in den Alpen aufgewachsen sind. Weder in Zürich noch in Aachen gibt es da was wir Berge oder Alpen bezeichnen.

SO-Reporter

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