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Kanton startet Contact-Tracing

Seit Montag wird den Corona-Infektionen wieder telefonisch nachgespürt.

Südostschweiz
14.05.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Eine Frau arbeitet in ihrem abgetrennten Arbeitsplatz für das Contact Tracing.
Eine Frau arbeitet in ihrem abgetrennten Arbeitsplatz für das Contact Tracing.
SYMBOL / ENNIO LEANZA

Auf Geheiss des Bundesrates hat auch der Kanton Glarus am Montag das Contact-Tracing wieder aufgenommen, wie er mitteilt. Um die Zahl der Neuinfektionen tief zu halten, werden möglicherweise Infizierte kontaktiert und angewiesen, sich in Quarantäne zu begeben. Schon zu Beginn der Pandemie wurde Contact-Tracing durch die Kantone betrieben. Mit den zunehmenden Fallzahlen wurde es aber fast überall aufgegeben. Der Bundesrat hat jetzt die Kantone angewiesen, mit dem Lockerungsschritt vom Montag wieder mit dem Tracing zu starten.

Für das Tracing hat der Kanton ein Team gebildet, das aus Personen der kantonalen Verwaltung, der Verwaltung der Gemeinde Glarus, der Kantonsschule und aus Ärzten besteht, wie es in der Mitteilung heisst. Die Leitung habe der kantonsärztliche Dienst und bei Bedarf könne das Team ausgebaut werden. Die Fallzahlen im Kanton Glarus sind allerdings seit gut zwei Wochen ziemlich stabil.

Allen Kontakten nachgehen

Beim Tracing werden Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, über ihre sozialen Kontakte befragt. Wer ab 48 Stunden vor dem Auftreten der Symptome mehr als 15 Minuten engeren Kontakt mit der erkrankten Person hatte, wird telefonisch kontaktiert. Diese Personen müssen sich in eine zehntägige Quarantäne begeben und die Tracer rufen ihnen jeden Tag an, um sich nach Symptomen zu erkundigen. Zum Datenschutz heisst es in der Medienmitteilung, die Personendaten seien nur für die einmalige Verwendung des Contact-Tracings verfügbar.

Die angekündigte sogenannte Proximity-Tracing-App für das Smartphone wird laut der Medienmitteilung beim Tracing hilfreich sein, indem sie zusätzliche Kontaktpersonen erkenne. Die App werde aber das Contact-Tracing von Hand nicht ersetzen können. Federführend bei der Lancierung der frühestens im Juni verfügbaren App ist der Bund. (df)

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