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Auslaufender Gletschersee verursachte bislang keine Schäden

Der seit Freitagmorgen auslaufende Gletschersee oberhalb der Lenk im Berner Oberland hat bisher keine Schäden angerichtet. Das Wasser läuft über den extra ins Eis gegrabene Entwässerungskanal aus.

Agentur
sda
07.08.20 - 17:02 Uhr
Ereignisse

Der Abfluss war nach Angaben der Gemeinde am Freitagabend noch im Gang. In den frühen Morgenstunden hatte das Überwachungssystem einen Rückgang des Seepegels gemeldet. Der Wasserstand habe sich um rund einen Meter gesenkt und es sei anzunehmen, dass der See subglazial, also im Gletscherinnern auslaufe, teilte die Gemeinde mit.

Weil in Trübbach und Simme dadurch Hochwasser und Springfluten drohten, warnte die Gemeinde ausdrücklich vor einem Aufenthalt im oder am Wasser. Auch wurden die Gebiete Fluhsee-Tierbergtäli und Rezliberg-Langermatte gesperrt.

Der Pegel der Simme sei zwar angestiegen, doch der Bach sei nirgends über die Ufer getreten, wie Gemeinde- und Gemeinderatspräsident René Müller der Nachrichtenagentur Keystone-sda am späten Freitagnachmittag sagte.

Überlauf im Eis

Der Faverges-See hat sich am Rand des Plaine Morte-Gletschers vor einigen Jahren gebildet. Er läuft fast jeden Sommer aus. Damit der Gletscher kontrollierter abfliessen kann, wurde im vergangenen Jahr ein Abflusskanal ins Eis gehauen. Eine Art Überlauf, wie man ihn von Waschbecken kennt.

Doch nach dem Winter war der Kanal noch mit zähem Schneematsch Schneeresten verstopft, so dass die kontrollierte Entwässerung des Gletschersees nicht anspringen wollte. In den vergangenen Wochen wurden Arbeiten durchgeführt, um den Kanal frei zu bekommen. Doch der See liess sich Zeit.

Erst am Freitag begann der Abfluss. Wie lange dieser dauert, ist laut Müller schwer abzuschätzen.

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