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100 Einsatzkräfte bekämpfen das Feuer

Gestern, kurz vor Mittag: Sirenengeheul hallt im Minutentakt durch Glarus. Aus dem Holenstein-Areal steigt eine weitherum sichtbare Rauchsäule empor. In einem Textil-Betrieb lodern Flammen.

Martin
Meier
16.10.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Der Grossalarm wurde gestern gegen 11 Uhr ausgelöst. Mehrere Anrufer alarmierten zuvor den Notruf 118, nachdem sie über dem Holenstein-Areal in Glarus dicke, aufsteigende Rauchschwaden entdeckt hatten.

Beim Eintreffen der Feuerwehr züngeln die Flammen in den Räumen des Erdgeschosses bereits meterhoch. Zwei anwesende Arbeiter konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. «Verletzt wird beim Brand niemand», erklärt Daniel Menzi, der Mediensprecher der Glarner Kantonspolizei. Auch habe für die Bevölkerung durch den Brand keine Gefahr bestanden.

Die Feuerwehren Glarus und Kärpf konnten den Brand dank ihrem Grosseinsatz rasch unter Kontrolle bringen. Von Feuerwehr, Polizei, Sanität und Staatsanwaltschaft seien in etwa 100 Personen im Einsatz gestanden, erklärt Menzi. Der Sachschaden könne noch nicht beziffert werden. Die Brandursache werde untersucht.

Flachs- und Hanfstroh geht wie Zunder in Flammen auf

Fest steht: In den in Mitleidenschaft gezogenen Räumen wurden tonnenweise Hanf- und Flachsstroh zu Fasern verarbeitet, um daraus unter anderem Textilien, Baustoffe und Kunststoffersatzmaterialien herzustellen. Diese Fasern waren Zunder für das Feuer. Die Schwierigkeit habe denn auch darin bestanden, das mottende Material aus dem Gebäude zu schaffen, erklärt Roman Käslin, der Einsatzleiter der Feuerwehr. Ein zweites Problem sei die Grösse des Raumes ge-wesen. «Wir mussten uns regelrecht durch das ständig wieder aufflammende Material vorkämpfen.»

Vom Schaden betroffen ist die Genossenschaft Glärnisch Textil, welche sich zum Ziel gesetzt hat, auf zeitgemässe Produkte zu setzen, die konsequent nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft erzeugt werden. Damit trage die Genossenschaft mit einem bewusst regionalen Modell «aktiv zur Befähigung der Wirtschaft und Gesellschaft bei, die gegenwärtigen Herausforderungen global hier und jetzt anzunehmen», heisst es auf der Internetplattform des Unternehmens.

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