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Graubünden schaut hin und unterstützt Kampagne

Jeden Tag sind Frauen, Männer und Kinder häuslicher Gewalt ausgesetzt. Um darauf aufmerksam zu machen, finden vom 25. November bis 10. Dezember die Aktionstage gegen Gewalt statt. Unter dem Slogan «Schau hin» wird in Graubünden über das Thema informiert und die Bevölkerung sensibilisiert.

Südostschweiz
24.11.20 - 11:59 Uhr
Ereignisse
Vom 25. November bis 10. Dezember finden die Aktionstage gegen Gewalt statt. Hierbei handelt es sich lediglich um ein Symbolbild.
Vom 25. November bis 10. Dezember finden die Aktionstage gegen Gewalt statt. Hierbei handelt es sich lediglich um ein Symbolbild.
SYMBOLBILD/PIXABAY

Jeweils vom 25. November bis 10. Dezember finden die internationalen Aktionstage gegen Gewalt statt. Auch der Kanton Graubünden möchte dieses Jahr ein Zeichen gegen häusliche Gewalt und gegen Gewalt an Frauen setzen. Wie es in einer Mitteilung heisst, machen der Kanton und verschiedene Organisationen gemeinsam mit Veranstaltungen und Aktionen auf diese Menschenrechtsverletzungen aufmerksam. Koordiniert werden die Aktionstage von der kantonalen Koordinationsstelle Häusliche Gewalt. Diese setzt sich in Graubünden für die umfassende und professionelle Zusammenarbeit sämtlicher Behörden und Institutionen ein, die im Bereich häuslicher Gewalt tätig sind.

Definition häusliche Gewalt
Alle Handlungen körperlicher, sexueller, psychischer oder wirtschaftlicher Gewalt, die innerhalb der Familie oder des Haushalts oder zwischen früheren oder derzeitigen Eheleuten oder Partnerinnen bzw. Partnern vorkommen. Unabhängig davon, ob der Täter beziehungsweise die Täterin denselben Wohnsitz wie das Opfer hat oder hatte. 

Laut Kanton ist häusliche Gewalt vielschichtig und kennt keine Grenzen, weder in geografischer und kultureller Hinsicht noch in Bezug auf das soziale Umfeld, die Formen oder das Ausmass. Häusliche Gewalt zeige sich in verschiedensten Beziehungskonstellationen wie beispielsweise Gewalt zwischen Geschwistern oder in Paarbeziehungen. Täglich seien Frauen, Männer und Kinder häuslicher Gewalt ausgesetzt, heisst es weiter. Im Jahr 2019 gab es schweizweit 19'669 polizeilich bekannte Straftaten in diesem Bereich. Dabei verloren 29 Menschen ihr Leben, darunter waren neun Kinder.

Graubünden leuchtet wieder orange

Die Aktionstage starten morgen Mittwoch mit dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Dann werden wie bereits im letzten Jahr verschiedene Gebäude im ganzen Kanton orange beleuchtet, was die Gewalt an Frauen symbolisch sichtbar machen soll. Zudem sollen mit dem Slogan «Schau hin» die Öffentlichkeit und Fachpersonen sensibilisiert werden, hinzuschauen, Anzeichen wahrzunehmen und Hilfe zu vermitteln. Weiter heisst es in der Mitteilung, es würden Beratungs- und Hilfsangebote in Graubünden bekannt gemacht, damit Betroffene einen einfacheren Zugang hätten und Mut erhielten, sich Hilfe zu suchen.

Im Fokus stehen die Kinder und Jugendlichen

Besonderes Augenmerk richten die Aktionstage 2020 auf Kinder und Jugendliche, die unter häuslicher Gewalt leiden – das unter dem Schwerpunktthema «Häusliche Gewalt – Kinder und Jugendliche mittendrin». Passend dazu veröffentlicht die Koordinationsstelle Häusliche Gewalt im Rahmen der Aktionstage die neuen Notfallflyer für Kinder und Jugendliche in altersgerechter Sprache und Gestaltung.

Der Flyer:

Für Kinder und Jugendliche sei häusliche Gewalt besonders schlimm, da sie nicht ausweichen könnten und oft nicht in der Lage seien, sich selber Hilfe zu suchen, heisst es weiter. Sie leiden insbesondere unter körperlicher und psychischer Misshandlung, sexuellem Missbrauch, körperlicher und emotionaler Vernachlässigung und unter der Gewalt zwischen den Elternteilen. (paa)

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1) Der Slogan lautet «Schau hin»,
2) veranstaltet von der geballten "Zentralkompetenz" (internationale Aktionstage gegen Gewalt; Kanton Graubünden und verschiedene Organisationen machen gemeinsam auf diese Menschenrechtsverletzungen aufmerksam (koordiniert von der kantonalen Koordinationsstelle Häusliche Gewalt),
ABER: ist das Ganze umsichtig, achtsam?
Warum wird die Opferdefinition auf "innerhalb der Familie oder des Haushalts oder zwischen früheren oder derzeitigen Eheleuten oder Partnerinnen bzw. Partnern" beschränkt bzw. was ist mit allen anderen Opfern? Diese sehe ich so ausgegrenzt (zumal in unserer Ära angeblicher Inklusion aller bzw. Anti-Exklusion).
Seit Jahren beklage ich Opfer "Akustischer Gewalt" (wie es beispielsweise auch in der NZZ genannt wurde), dass dies bis zum Tod führen kann (Akutbeispiel im Buch von Dr. med. Kenneth Cooper), und dass meines Wissens es hier mehr Betroffene gibt (mit Schäden verursacht durch Lärm bzw. Stress) im Vergleich zu Betroffenen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind; dass aber dennoch ich seit jeher und penetrant einzig "Behinderung" mit Rollstuhl gleichgesetzt sehe in den Medien insbesondere punkto "Barrierefreies Bauen" (ich sehe andere und existenzielle Hindernisse), und es trotz meiner Anstrengungen offenbar immer noch niemandem in den Sinn kommt, dass Lärm beim Wohnen (primär: vermeidbarer Lärm, also gemäss verschiedener Rechtsquellen untersagter Lärm wie habituelles Türenknallen, Schreien/Brüllen Erwachsener in der Wohnung, Hundegebell etc.) praktisch die Regel statt die Ausnahme ist (deswegen in jeder Mieterumfrage zuoberst in der Sorgenliste, im Internet nennt ein Lärmopfer Umziehen "Russisches Roulett", was noch untertrieben sein dürfte), mit nach oben offener Richterskala.
Dies führt die naturgesetzlich/physiologisch zutreffenden Definitionen wie "My Home Is My Castle" und Wohnraum als "Zweite Haut" leider tragisch ad absurdum (vor allem bei Dauerkopfschmerzen, bei Herz/Kreislauf-Erkrankungen, also allem, wo man Aufgepäppelt statt destruiert werden sollte, was im Grunde auch für Gesunde gilt.
Zumindest müsste es eine solche Zuflucht (analog Prinzip SBB-Ruheabteil, Intensivstation, Frauenhaus, wo ja auch differenzierte Regeln gelten) für besonders Krankheitsgefährdete geben, wenn schon nicht für die ganze Bevölkerung (wobei selbst das leicht möglich wäre, finde ich; dass man nicht mehr überall rauchen darf, hat ja auch geklappt). Es wäre so einfach, Rambazambas und Ruhebedürftigen ihr jeweiliges Lebenselixier bzw -voraussetzung zu ermöglichen.
Meine beelendende Feststellung: Offenbar interessiert das niemanden. Was ich erst recht unverständlich finde, weil ich dieses Problem nicht nur durch eine Menge an Referenzen belege, sondern sogar noch die Lösung auf dem Silbertablett anbiete, gratis und franko (wo gibt’s denn das heute noch in unserer Selfishsociety, wo sogar eine Konzerninitiative kämpfen muss, vom Klima ganz zu schweigen)?
Siehe meine Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2018-12-07/regierung-muss-ueber-d…
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2020-03-05/der-verkehr-in-s…
https://www.suedostschweiz.ch/sport/wintersport/2020-03-23/ragettli-lie…
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-06-17/unverstaenisslose-…
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2020-09-18/ein-stueck-freih…
https://www.suedostschweiz.ch/blogs/convivenza/2020-04-27/ein-acht-quad…

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