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Montreux Jazz: Zucchero, Woodkid oder Rag'n'Bone Man im Rampenlicht

Obwohl das Montreux Jazz Festival in diesem Sommer reduzieren muss, können die Verantwortlichen einige grosse Namen präsentieren: Zucchero, Woodkid, Rag'n'Bone Man und Ibrahim Maalouf werden zwischen dem 2. und 17. Juli am Genfer See auftreten.

Agentur
sda
01.06.21 - 13:10 Uhr
Kultur
Mathieu Jaton, Direktor des Montreux Jazz Festival, will mit der kommenden Festivalausgabe, die im Juli unter Pandemiebedingungen stattfindet, zurück zu den Wurzeln: kleinerer Rahmen für die Konzerte und intime Atmosphäre.
Mathieu Jaton, Direktor des Montreux Jazz Festival, will mit der kommenden Festivalausgabe, die im Juli unter Pandemiebedingungen stattfindet, zurück zu den Wurzeln: kleinerer Rahmen für die Konzerte und intime Atmosphäre.
Keystone/LAURENT GILLIERON

Vorgesehen sind zudem neuen Talente und zahlreiche Schweizer Künstlerinnen und Künstler - ein Programm, das «sehr gemischt ist und der Identität des Festivals entspricht», sagt Mathieu Jaton, Direktor des Montreux Jazz Festival gegenüber Keystone-SDA.

Die meisten dieser Musiker und Musikerinnen werden unter anderen Bedingungen als sonst auftreten; 2021 müssen die Veranstalter der Pandemie Rechnung tragen. «Wir werden viel intimere Konzerte veranstalten, die sich mehr auf das musikalische Spiel konzentrieren. Es ist eine Art Rückkehr zu unseren Wurzeln», sagt Mathieu Jaton.

So wird der italienische Sänger Zucchero, der bereits zum vierten Mal nach Montreux kommt, diesmal in einem «Rocktrio» auf der auf dem See errichteten Bühne auftreten, 25 Meter vom Ufer entfernt und mit 500 Sitzplätzen. Der französisch-libanesische Trompeter Ibrahim Maalouf wird von einem einzelnen Gitarristen begleitet.

«Wir werden im Freien und damit mitten im magischen Montreux sein», sagt Mathieu Jaton. Er erwartet einige Höhepunkte nicht zuletzt wegen Sängerinnen und Sängern der neuen Generation wie Yseult, Nathy Peluso oder Arlo Parks.

Schweizer Künstler wie der Lausanner Rapper Arma Jackson stehen ebenso im Rampenlicht wie ein Abend, der dem Trio Faber, Sophie Hunger und Dino Brandao aus der Deutschschweiz gewidmet ist; das Trio hat unter den Einschränkungen der Pandemie zusammengefunden.

70 bis 150 Franken pro Platz

Auch die zweite Bühne der 55. Ausgabe des Montreux Jazz Festival, die sich im Belle-Epoque-Saal des Montreux Palace befindet, wurde ausgewählt, um intime Momente zu bieten, so Jaton. Mit ihren 200 Plätzen wird sie dem Jazz und der Soulmusik gewidmet sein. «Ich war überrascht zu sehen, dass so viele Künstler, besonders jene mit den grossen Namen, unser Projekt unterstützen», zeigt sich Jaton erfreut.

Tickets für die beiden Bühnen sind ab Dienstag (8. Juni) erhältlich und kosten zwischen 70 und 80 Franken. Für die vier Headliner allerdings - Zucchero, Woodkid, Rag'n'Bone Man und Ibrahim Maalouf - muss man mit rund 150 Franken tiefer in die Tasche greifen. Dennoch liegen auch diese Preise unter denen einer normalen Ausgabe des Montreux Jazz Festival: «Wir wollen die Konzerte möglichst vielen Menschen zugänglich machen», sagt der Direktor.

Zwei weitere Bühnen, die kostenlos, aber reservierungspflichtig sind, werden im Grossen Saal und in den Gärten des Montreux Palace aufgebaut, um Nachwuchskünstler und Jam-Sessions zu präsentieren.

Über die Zukunft nachdenken

Mit seinen vier Bühnen erwartet das Festival zwischen 1200 und 1500 Besucher pro Tag, zehnmal weniger als vor der Pandemie. Elf Bars und Gastronomiebetriebe werden den Festivalbesucherinnen und -besuchern zur Verfügung stehen. Hygienemassnahmen werden im Lauf des Festivals kommuniziert und an die Entwicklung der Situation angepasst.

Dieses 55. Montreux Jazz, mit einem Budget von 8 Millionen Franken, sei keine «Pflaster-Ausgabe», betont Mathieu Jaton. «Wir wollten nichts Halbherziges machen, indem wir zum Beispiel die halbe Halle füllen. Wir haben bei Null angefangen, um etwas Neues zu schaffen.» Dabei wolle man die Werte des Festivals respektieren

Darüber hinaus will das Montreux Jazz Festival aus der Ausgabe 2021 seine Lehren für die Zukunft ziehen. Jaton nennt als Beispiel das Live-Streaming einiger Konzerte auf der Seebühne, das während des Festivals kostenlos zugänglich sein wird.

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