«Davos Is A Verb»
Die fotografische Installation des Künstlers Jules Spinatsch bespielt den Aussenbereich des neuen Arkadenplatzes sowie das Foyer des Kulturplatz Davos. Fotografische Grundlage für die Ausstellung bildet das kürzlich bei Lars Müller Publishers erschienene Buch «Davos Is A Verb», das gleichzeitig die Fortsetzung von «Temporary Discomfort Chapter I-V» aus dem Jahr 2005 bildet.
Die fotografische Installation des Künstlers Jules Spinatsch bespielt den Aussenbereich des neuen Arkadenplatzes sowie das Foyer des Kulturplatz Davos. Fotografische Grundlage für die Ausstellung bildet das kürzlich bei Lars Müller Publishers erschienene Buch «Davos Is A Verb», das gleichzeitig die Fortsetzung von «Temporary Discomfort Chapter I-V» aus dem Jahr 2005 bildet.
Die unter den Arkaden installierten Bilder wurden während des letzten WEF (World Economic Forum) im Januar 2020 aufgenommen. Die grossflächigen auf Textil gedruckten Fotografien und die mobilen Bildwürfel eröffnen einen direkten Blick auf den Umbau der Stadt in eine Parallelwelt von international tätigen Firmen und Organisationen, die für fünf Tage aufgebaut wird. Diese Überschreibung der bestehenden Architekturen zu kommunikativen Oberflächen und Räumen wirkt oft rätselhaft, improvisiert und ihre kurzlebige Präsenz dient vor allem der Aufmerksamkeit der internationalen Wirtschafts- und Politikgäste.
Mit scharfem Blick und wie ein Tourguide entführt uns der Künstler in ein flüchtiges Paralleluniversum; in Bars und Hotels zu Apéros, in Kirchen und Museen zu Presse-Konferenzen, zur Klima-Suppe auf dem Postplatz oder in leerstehende Geschäftslokale zu spirituellen Sitzungen zur Selbstfindung. Gleichzeitig Insider und Outsider gibt uns Spinatsch flüchtige Einblicke in Events die alle Weltverbesserung proklamieren.
Planetary Upgrade Piazza
Mit der Installation Planetary Upgrade Piazza lässt Spinatsch diese Scheinwelt im öffentlichen Raum aufleben und mit dem aktuellen Umbau der Stadt in der Realität kollidieren – dies zumindest war die Idee, bevor das WEF 2022 verschoben wurde. Nun steht sie alleine da und überzeugt als autonome künstlerische Arbeit.
Der Kulturplatz Davos regte die Ausstellung an und programmierte sie im Kontext des Jahresthemas «Mythos Davos», das der Kulturplatz Davos gemeinsam mit vier Davoser Museen in Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema bespielt.
Der Künstler Jules Spinatsch
Jules Spinatsch (*1964) wurde in Davos geboren und ist ein international anerkannter Künstler, der vorwiegend mit Fotografie arbeitet. Er verfolgt eine konzeptuell dokumentarische Herangehensweise. Bekannt geworden sind vor allem die Werkgruppen Snow Management Complex, Asynchron I – X und die Surveillance Panoramas Projects. Mit der Arbeit Temporary Discomfort, welche die Möglichkeiten untersuchte, unabhängige Bilder bei internationalen Gipfeltreffen (WEF und G8, 2001 – 2004) zu produzieren, gelang Jules Spinatsch der internationale Durchbruch. Das gleichnamige Buch wurde 2005 in Arles zum besten Fotografiebuch gewählt, die Arbeit danach unter anderem im Museum of Modern Art in New York gezeigt und für deren Sammlung angekauft. Drei Fotografien aus diesem Werkzyklus hängen im Landratssaal in Davos. (pd)
Vernissage am Dienstag, 18. Januar, 18 Uhr mit Jules Spinatsch und dem Performance- und Comedykünstler Andreas Lutz alias Dr. Lüdi. Die Ausstellung dauert vom 18. Januar bis 6. März.
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