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Gedanken zur Gemeinde Haldenstein

Am 25. Oktober stimmt die Gemeinde Haldenstein über eine Fusion mit der Stadt Chur ab. Das Thema wird in der Gemeinde inzwischen heiss diskutiert. Die Variante Eigenständigkeit wurde an der Orientierungsversammlung vom 13. September thematisiert. Nebst den finanziellen mittelfristigen Aussichten wurde auch eine mögliche zukünftige Gemeindestruktur aufgezeigt.
Inhaltlich wurde an der Orientierungsversammlung eine Finanzplanung mit den anstehenden Investitionen der nächsten sechs Jahre präsentiert. Diese umfassen beispielsweise die aufgrund der steigenden Schülerzahlen nötige Erweiterung des Schulhauses und die Erneuerung der übrigen Infrastruktur. Diese Investition hat eine Neuverschuldung der Gemeinde zur Folge. Die vom Kanton gesetzte Verschuldungsgrenze für Gemeinden werde jedoch selbst im schlechtesten Fall nicht überschritten und der Gemeindesteuerfuss bleibe auf jetzigem Niveau. Gemäss der Expertenmeinung wäre die zukünftige finanzielle Situation zwar anspruchsvoll, aber durchaus zu bewältigen. Die personelle Perspektive für die zukünftige Bestellung der Behörden mit motivierten und fähigen Persönlichkeiten ist vielversprechend und durch die aufgezeigte Neustrukturierung der politischen Gemeinde kann der Gemeindevorstand zeitgemäss professionalisiert und die Verwaltung effizienter werden.
Die Herausforderungen, welche in nächster Zukunft auf Haldenstein zukommen, können also finanziell und personell bewältigt werden. Es besteht keinerlei Zwang zur Eingemeindung in die Stadt Chur. Dabei geht es nicht nur darum, ob Haldenstein künftig ein Churer Aussenquartier sein soll: Die Entscheidung, die am 25. Oktober gefällt wird, sollte bewusst als politische Entscheidung wahrgenommen werden. Möchten wir in Richtung zentralistische Verwaltung gehen oder möchten wir die föderalistischen Strukturen beibehalten? Wie wichtig ist uns die dörfliche Gemeinschaft und die direkte Einflussnahme auf essenzielle Entscheide, die uns unmittelbar betreffen, beispielsweise bei den Investitionen, den Verwaltungsstrukturen oder der Raumplanung? Meiner Meinung nach können die Bedürfnisse einer dörflichen Gemeinschaft durch schlanke Strukturen, direkte Entscheidungswege und Bürgernähe am besten befriedigt werden. Wir sollten mutig sein und eigenständig bleiben.

Tabea Ackermann-Lütscher
24.09.19 - 20:00 Uhr
Leserbrief
Ort:
Haldenstein
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