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Jetzt gilt es: die Debatte zur Pflegeinitiative

Am Montag und am Dienstag wird im Nationalrat die Pflegeinitiative respektive der indirekte Gegenvorschlag zu dieser debattiert. Dabei handelt es sich gerade auch aus Bündner Sicht um ein besonders wichtiges Anliegen. Denn die Pflegefachpersonen stellen das Rückgrat unserer dezentralen Gesundheitsversorgung dar.
Es muss unbedingt sichergestellt werden, dass genügend Personen sich für diesen Beruf entscheiden und diesem auch treu bleiben. Dazu schlägt der Pflegeberufsverband SBK verschiedene Massnahmen vor, die die nationalrätliche Gesundheitskommission teilweise so unterstützt und in manchen Punkten abgeändert hat. Im Raum stehen verschiedene Minderheits- und Mehrheitsanträge. Die Debatte wird darüber entscheiden, ob die Initiative des SBK zugunsten des Gegenvorschlags zurückgezogen wird, oder ob sie zur Volksabstimmung gelangt.
Im Mittelpunkt steht vor allem eine Ausbildungsoffensive, die finanzielle Hürden beseitigen will; diese findet eine breite Unterstützung. Um den Status eines Hilfsberufs endlich überwinden zu können, soll definiert werden, welche Leistungen eine Pflegefachperson im Auftrag des Arztes ausführen soll und welche sie in eigener Verantwortung erbringen kann.
Aus Sicht des SBK sind weitere Massnahmen wesentlich, die dafür sorgen, dass Pflegefachpersonen im Beruf bleiben und gleichzeitig die Patientensicherheit erhöhen. Dazu gehören vor allem gute Rahmenbedingungen, die Klärung der Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen und deren kompetenzgerechter Einsatz. Es muss auch definiert werden, für wieviele Patientinnen und Patienten eine Pflegefachperson verantwortlich sein soll. Der SBK und ein Teil der Kommission halten auch die Verpflichtung der Arbeitgeber, sich einem Gesamtarbeitsvertrag anzuschliessen, für eine hilfreiche und zeitgemässe Massnahme.
Der SBK zählt darauf, dass das Parlament die Bedeutung der Pflege für die Gesellschaft anerkennt und diese durch die entsprechenden Massnahmen unterstützt und wertschätzt.
Ich erwarte besonders auch von unseren Nationalrätinnen und Nationalräten, dass sie das berechtigte Anliegen der Bündnerinnen und Bündner, sich auch in Zukunft im ganzen Kanton auf eine kompetente Pflege verlassen zu können, engagiert unterstützen werden.

Renate Rutishauser, Präsidentin SBK Graubünden, Tomils

Renate Rutishauser
15.12.19 - 11:24 Uhr
Leserbrief
Ort:
Tumegl/Tomils
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