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Die Verantwortung bei der Titelwahl eines Artikels

Die Covid-19 Fallzahlen in der Schweiz steigen wieder, was sehr beunruhigend ist. Vor diesem Hintergrund ist der Einsatz der SwissCovid-App für das Contact Tracing ein sehr wichtiges Element, um die Epidemie unter Kontrolle zu halten. Viele Personen in der Schweiz sind aus verschiedenen Gründen nach wie vor skeptisch gegenüber der App eingestellt, insbesondere wegen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes.
Der Titel aus der Südostschweiz am Wochenende vom 27. Juni «Die Corona-Apps lassen sich aufspüren» schürt diese Ängste weiter. Erst beim Lesen des ganzen Artikels versteht man, was damit gemeint ist, nämlich: Mit einem Bluetooth-Scanner lässt sich feststellen, wie viele Smartphones die App aktiviert haben. Damit sind aber keine Rückschlüsse auf den/die Besitzer/in des Smartphones möglich.
Ist sich die Redaktion bewusst, welche Verantwortung sie beim Setzen eines Titels trägt? Gerade Menschen, die skeptisch gegenüber der SwissCovid-App eingestellt sind, werden durch den Titel in ihrer Meinung bestärkt, auch wenn der Artikel ansonsten ausgewogen informiert.
Die Freiheiten, die wir nach der ersten Epidemiewelle mit vielen Entbehrungen und hohen Kosten zurückgewonnen haben, dürfen nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Auch die Medien können oder müssen dazu ihren Beitrag leisten, indem sie ausgewogen informieren und auf reisserische, irreführende Titel verzichten.
Als Software-Entwickler ist es mir ein Anliegen, für die SwissCovid-App eine Lanze zu brechen. Der Datenschutz ist bei dieser App perfekt gelöst. Personenbezogene Daten werden ausschliesslich auf dem Smartphone gespeichert, nur anonymisierte Daten werden ausgesendet.
An alle, die die SwissCovid-App noch nicht nutzen, bitte installieren Sie diese App und helfen Sie so mit, einen zweiten Shutdown zu verhindern. Danke!

Manfred Hausmann
28.06.20 - 19:59 Uhr
Leserbrief
Ort:
Mollis
Zum Artikel:
Die Corona-Apps lassen sich aufspüren, Ausgabe vom 27.6.2020
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Die Handelszeitung berichtete, die Schweiz sei das erste Land der Welt, das eine von Google und Apple bereitgestellte API verwende.
Abgesehen davon, dass die App von etwa 20 Prozent der Handy-Nutzer nicht genutzt werden kann infolge "veralteter Handies" und dass es auch Nicht-Handynutzer gibt: Wer glaubt noch an den Osterhasen des Datenschutzes? Die NSA weiss alles, sogar ihr Auto funkt, wo Sie gerade sind (in Ländern wie Afghanistan fatal, shootdown statt shutdown Unschuldiger).
Schweiz: Digitale Netze aufbauen, zu denen die USA keinen Zugriff hätten, das wäre entscheidend, statt neue Kampfflugzeuge (mit NSA-Software).