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Hauptsache die Belsazar-Party ist nicht tangiert

Die Regierung übt sich wieder in Willkür und Machtmissbrauch – sie ist nicht imstande, «das Vouch» nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu schützen.
Anfangs der Pandemie wollte sie die «heilige Kuh» der SP, die offenen Grenzen, nicht opfern – das Tessin musste es mit hohen Fallzahlen büssen. Virologen publizierten schon im März, dass die Coronaviren gehäuft in Mundhöhlen der Jungen um die Zwanzig nachgewiesen wurden, die nun lustig Party feiern. Wo jeder jede Zufallsbekanntschaft abküsst – ein wahrer Viren-Verbreitungsevent. Israel hat heute, am 03.07.2020, wegen tausend Neuinfizierten wieder ein Verbot für Menschenansammlungen von mehr als fünfzig Personen verhängt. Zunächst wurde hier von den Autoritäten behauptet, die Masken nützten sowieso nichts und «man wiege sich damit in falscher Sicherheit». Es hatte damals einfach nicht genug Masken für alle. Asiatische Länder, die mit Virenkrankheiten mehr Erfahrungen hatten, verlangten von der Bevölkerung schon damals, Masken zu tragen. Wochenlang spielte die Regierung in der Schweiz während des Lockdowns ihr Spiel «wir haben alles im Griff – ihr müsst nur folgen». Kaum werden Lockerungsmassnahmen ausgesprochen, entsteht der Eindruck von Inkompetenz und Ignoranz wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Regierungsmitglieder scheinen ihre Willkür nach eigenem Gutdünken auszuleben. Anderswo besteht Maskenpflicht konsequenterweise überall, wo viele Menschen auf engem Raum längere Zeit zusammenkommen – in der Schweiz nur im ÖV. So kann also ein Partygänger von einem Viren-Hotspot über die grüne Grenze mit seinem Privatauto in die Schweiz zurückkehren. Und sich am Wochenende in der Menge unbeschwert, berauscht mit Hunderten von anderen tummeln und keiner merkts – zunächst. Aber die Altersheimbewohner, die ÖV-Benutzer in wenig frequentierten Zügen und Bussen, die sollen dann die harte Hand des Staates spüren. Wie schön, dass der Obrigkeit das Wohl der Bevölkerung so am Herzen liegt.

Priska Haldner
03.07.20 - 09:26 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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