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Wolf und Tourist

Wolf und Tourist

In Leserbriefen lese ich, dass die Angst vor dem Wolf die Touristen abschrecken würde. Darum will ich gerne als interessierter Tourist reagieren, denn das Gegenteil ist wahr: Wir besuchen das Unterengadin gerade wegen dem Wolf und anderen grossen Raubtieren. Warum? Weil echte Natur die Raubtiere braucht, um sich selbst zu regulieren und die Wildnis uns anzieht.
Und, weil wir Tiere gerne lebend beobachten, anstelle ausgestopft oder als geschossenes Wild. Auch haben wir effektiven Schutz für Schafe gegen grosse Raubtiere erlebt, in der Form von gut trainierten Hunden.
Wir wissen aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass der Wolf ein scheues Tier ist, der keine Gefahr für den Menschen darstellt. Der Wolf jagt auf schwaches und krankes Wild und sorgt dadurch für Gesundung des Wildbestandes. Wölfe nehmen nur, was sie nötig haben und nicht mehr. Das im Gegensatz zum Menschen, der ein Profit aus dem Wild macht.
Gemäss des Angebotes von Wild passen Wölfe und andere Raubtiere ihre Anzahl Geburten an, wenn es weniger zu jagen gibt. Auch werden bei Mangel die Rudel kleiner gehalten, durch Wegschicken von Jungwölfen aus dem Revier. Auch die Grösse der Reviere wird bestimmt durch den Wildbestand.
Kein Tier ist dem Menschen in seinem Sozialverhalten so ähnlich wie der Wolf, schreibt die Wolfsexpertin Elli Radinger in ihrem Buch «Die Weisheit der Wölfe».
Ich mache mir Sorgen, dass ein Ja für den Jagdvorschlag zu Verlusten in intakten Ökosystemen führen wird und zu Willkür und Rechtlosigkeit gegenüber diesem wunderbaren Tier, das man sich mal genau anschauen sollte.
Wir besuchen in unseren Ferien gerne den wunderschönen Naturpark Engadin mit dem Wunsch, dass der Wolf ein beschütztes Tier bleiben darf.

Ruth Glowienka, Amsterdam

Ruth Glowienka
17.09.20 - 18:24 Uhr
Leserbrief
Ort:
Amsterdam
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Danke, Ruth Glowienka, für Ihren aussergewöhnlich prägnanten Leserbrief.
Leider sind «in diesem schönen Feriengebiet» GR viele zweibeinige Wölfe unterwegs (eine Metapher, die eigentlich eine Beleidigung des natürlichen Wolfes darstellt), wie man Leserbriefen und Kommentaren und Aktivitäten der Regierung (von der ein Leserbriefschreiber schrieb, in der Regierung sitze die Mafia) entnehmen kann, sofern es aufgedeckt wird wie jetzt von einem essentiellen Raubvogel in der Medienlandschaft: Infosperber berichtet, wie das Bündner Amt offenbar mit quasi speziell interpretierten Zahlen Bundesrätin Sommaruga unterfüttert, damit diese es in die Schweiz hinausposaunt, denn das besondere für die GR-Jägerschaft ist bei dieser Abstimmung, dass sie national ist, sie somit die «Ausserkantonalen» bezirzen muss (über die man im grössten Kanton gerne die Nase rümpft), die offenbar den Wildtier- und Naturschutz vermehrt im Auge haben.
Ich finde das Verhalten der GR-Regierung falsch.
Ähnliches schreibt Alt-FDP-Ständerat Dick Marty punkto eine andere Initiative (auch am 27. September 2020 Abstimmungstermin), die Konzernverantwortungs-Initiative:
https://konzern-initiative.ch/
«Was die Grosskonzerne jetzt veranstalten, ist unschweizerisch. Kein Trick ist ihnen zu dreckig, um die Bevölkerung zu manipulieren und ihre Konzerninteressen durch zusetzen (auf der Rückseite finden Sie eine Zusammenstellung).»
Anmerkung von W.Reuss: Dieser Text stammt von einem Faltblatt, das ich in meinen Briefkasten zugestellt bekam. Weiteres Zitat aus dem flammenden Appell:
«Liebe Mitbürgerin, lieber Mitbürger,
Ich habe mein ganzes Leben lang für Recht und Anstand gekämpft. Vor 30 Jahren bin ich als Staatsanwalt gegen das organisierte Verbrechen vorgegangen. Damals hätte ich nie gedacht, dass die Konzernlobby einmal derart unverfroren die grundlegendste Selbstverständlichkeit unseres Rechtsstaates infrage stellen würde: Wer einen Schaden anrichtet, soll auch dafür geradestehen.
Die Konzernverantwortungsinitiative fordert nichts anderes: Wenn Konzerne wie Glencore Flüsse vergiften oder ganze Landstriche zerstören, dann sollen sie endlich auch dafür haften!
Alle anständigen Bürger/-innen dieses Landes sind jetzt gefordert: Wir Schweizerinnen und Schweizer akzeptieren nicht länger, wie einige Grosskonzerne versuchen, diese Abstimmung zu kaufen.»
Siehe meine Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2020-09-14/eine-die-in-chur-nachh…
Infosperber (siehe auch Kommentare):
https://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Widerspruchliche-Bundner-…
(Sicherlich auch interessant für die Somedia-Journalisten.)

Ich denke, wenn Sie diesem Wolfsrudel im Bündnerland begegnen werden und die haben grad Hunger... guat Nacht Frau Glowienka... dann werden sie NIE mehr nach Graubünden fahren, denn Wölfe töten auch Menschen: https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2019-12-23/woelfe-toeten-auch
Schauen sie sich den Film an:
https://www.20min.ch/story/vier-woelfe-schlichen-um-unseren-hof-5846727…
Graubünden ist kein Zoo für Flachlandtouristen!

Liebe Frau Glowienka, Ferien und die Natur ist leider nicht ganz das selbe. Auch, wenn Ihr Glanz, der Gedanken, eine andere Sprache spricht. So lange der Mensch existiert und in die Natur pfuscht, ist eine Regulierung wohl nötig. Leider.....

Grüezi Frau Glowienka
schön, dass sie im Engadin Ferien machen. Darum nehme ich an, dass sie nicht wissen, wie viele Schafe die Wölfe gerissen haben.
Was sie schreiben, ist reines Wunschdenken und hat mit der Realität wenig zu tun.

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