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Nein zur Bedrohung von Wald, Wild und Jagd

Raus in die Natur! Das wünschen wir uns doch alle für unsere Kinder. Weg von den elektronischen Geräten! Warum um Himmels Willen wollen wir dann unseren naturverbundenen Kindern gerade diese Natur verbieten indem wir ihnen verbieten, ihre Väter und Mütter auf die Jagd zu begleiten?
Des Bündners schönste Zeit sei die Jagd. Jagd bedeutet nicht, wie viele Nichtjäger meinen, einfach Tiere abzuschiessen. Jagd bedeutet Natur, Vogelgezwitscher, Ruhe, Freiheit, Wildheit, Unberührtheit. Und diese wilde Unberührtheit, dieses Magische in der Natur, möchte man mit einer Initiative ausgerechnet unseren Kindern vorenthalten, dies in der Zeit der Elektronik, in der unsere Kinder ohne ihre Geräte kaum mehr wissen, was mit sich selbst anzufangen.
Ich bin Nichtjägerin und würde mich selbst als «Vegetarierin, ausser Wildfleisch» bezeichnen. Ich kann es nicht verantworten, wegen ein bisschen Geschmack unsägliches Tierleid in Kauf zu nehmen. Darum esse ich nur das von meinem Mann geschossenes, einheimisches Wildfleisch. Eine Initiative: «Kinder, Fleisch kann man im Laden kaufen, warum sollen Tiere in unseren Wäldern dafür getötet werden? Tiere, die in Freiheit leben durften?» kann ich definitiv nicht nachvollziehen. Irgendwie verstehe ich die Welt nicht, wenn man mit so einer Initiative Kinder vor dem Abschuss eines Hirsches verschonen will, jedoch das Leiden der Massentierhaltung, Massentransporte und Massenschlachtung unterstützt? Wenn man Kinder vor dem unsäglich schönen Freiheitsgefühl der Natur fernhalten möchte, dem Erlebnis, durch einen unberührten Wald zu pirschen, den Vögeln zuzuhören, über Bäche und Wurzeln zu klettern, Tiere zu beobachten, einem Eichhörnchen zuzuschauen? Ein humaner Jäger knallt nicht einfach auf Tiere, sondern beobachtet sie, spricht sie an und schiesst erst, wenn er sicher ist, es auch mit einem sauberen Schuss zu erlegen. Mit Ehrfurcht bedankt er sich bei dem Tier und bei Mutter Natur. Zurück zu den Wurzeln? Zurück zur Natur? Liebe Leserinnen und Leser, gebt diese Chance euren Kindern auch in der Zukunft.

Katharina Peterhans
11.05.21 - 19:24 Uhr
Leserbrief
Ort:
Malix
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Seit vielen Jahren sehen wir, dass Bündner Politiker und Hobby-Jäger im Jagdunwesen irren. Ihre Ansichten wurden mehrmals vom Gesetzgeber bzw. Bundesgericht, BAFU, usw. korrigiert.

Und genau diese Kreise im Komitee gegen die Jagdinitiative versuchen nun erneut, die Bevölkerung mit Wortklaubereien in die Irre zu führen.

Seit Jahrzehnten ist dokumentiert, dass Bündner Flintenfuchtler weder gut ausgebildet, noch eine gesunde moralische Hygiene haben. Und jetzt betätigen diese die Werbetrommel für Alkohol, Kindsmissbrauch oder abscheuliche Gewalt. So gibt es laut dem Amt für Jagd und Fischerei jedes Jahr über 1’000 Anzeigen und/oder Bussen gegen diese Gewalttäter.

Thomas Roffler, Präsident des Bündner Bauernverbands, und Co. monieren zum Beispiel, wieder gegen Recht und Ordnung, "dass Kinder unter 12 Jahren nicht mehr mit auf die Jagd dürften." Der UNO-Ausschuss für Kinderrechte setzt sich gemäss Art. 19 dafür ein, dass Minderjährige vor der schädigenden Wirkung der Gewalt geschützt werden. Die Kinderrechtskonvention umfasst unter anderem das Recht aller Minderjährigen auf körperliche und geistige Unversehrtheit. Gleichzeitig umfasst sie die Pflicht eines Staates, den Schutz der besagten Rechte zu garantieren.

Wildtiere sind längst keine Sachen mehr, die man gemäss Gesetz einfach so nutzen kann. Nur kommt vom Amt für Jagd und Fischerei dazu kein zeitgemässes Output. Es braucht also offensichtlich authentische Tierschützer in der Jagdkommission.

Die Bündner Hobby-Jäger verursachen nicht nur mit der Niederwildjagd absichtlich schwerwiegende Störungen im natürlichen Artengleichgewicht. Dafür braucht es ein umfassendes ökologisches Verständnis und es braucht ethisches Wissen und Gewissen um die hochkomplexen Vorgänge in der Natur, was dem gewöhnlichen Bündner Hobby-Jäger gänzlich fehlt.

"Nötig ist die Niederjagd nicht, aber berechtigt. So könne man sich auch fragen, ob es sinnvoll sei, Beeren und Pilze im Wald zu sammeln." - Robert Brunold, Ex-Präsident BKPJV.

Sowohl die Treffsicherheit der Hobby-Jäger, der Alkoholkonsum, wie auch die vielen Jagdunfälle an sich geben Anlass zur grossen Sorge.

Der anhaltend hohe Jagddruck insbesondere mit der Sonderjagd hat den Bestand nicht auf gewünschte Höhe reguliert, sondern auf hohem Niveau hochproduktiv gehalten. Das heisst: Je mehr Rehe oder Hirsche geschossen werden, umso stärker vermehren sie sich, laut modernen wildbiologischen Erkenntnissen. Genau hier liegt der Hund auch begraben. Deshalb stimmen wir JA.

Haben Sie überhaupt schon mal alles gelesen, um was es bei dieser Abstimmung geht?

"Die Sonderjagd ist ein Problem für ehrbare Jäger und ebenso das Wild. Es kann nicht angehen, dass Jungtiere vor ihren Müttern sowie trächtige Muttertiere und Geissen vor ihren Jungtieren weggeschossen werden. Das ist ein Frevel an der Natur und jedem modernen Menschen und dem fortschrittlichen Jäger ein Gräuel"

"Die Vogeljagd ist ein Schiessfrevel als Zugabe zum Jagdpaten und waidmännisch eine Tierschutzsünde. Das Schneehuhn und der Birkhahn z.B. sind durch die Klimaerwärmung stark gefährdet und durch die zusätzliche Jagd in absehbarer Zeit auf die rote Liste verbannt. Nur Nahrungsangebot und Umweltbedingungen regulieren Vogelpopulationen."

"Das Anfüttern und Fallentötungen ist eine veraltete und unnötige Jagdmethode – ein Hobbytöten ohne Sinn – sie entspricht nicht mehr den neuen Erkenntnissen. Kleinbeutegreifer, wie Fuchs, Edelmarder usw., haben eine wichtige Funktion im Hinblick auf ein gesundes und ökologisches Gleichgewicht in der Natur. Die Tiere werden angefüttert oder lebend in Fallen gefangen, wehrlos erschossen und entsorgt – eine überholte Auffassung der Jagd"

https://www.wildtierschutz.com/kampagne/wir-sammeln-unterschriften/

Und wenn Sie fragen, warum Kinder nicht mit auf die Jagd kommen sollen könnte man auch fragen, warum Kinder nicht auch in ein Schlachthaus kommen sollen? Wenn schon dann beides.