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Akute psychische Krise - ein Angebot zeigt Lösungen auf

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11.01.19 - 04:30 Uhr
News
Dr. med. Dr. phil. Manfred Bruns im Interview mit Romina Bortolon-Mascaro.

Eine akute psychische Erkrankung kann jeden treffen, auch wenn jemand keine psychiatrische Vergangenheit hat. Auslöser für solche Krisen können Beziehungsstress, Arbeitsplatzverlust oder auch andere ausserordentliche Belastungen wie ein Burnout sein. In diesen Notfallsituationen müssen Betroffene, die allenfalls an Depressionen oder unter suizidalen Gedanken leiden, schnelle und professionelle Hilfe erhalten. Darum haben die PDGR im April des letzten Jahres die Ambulante Psychiatrische Krisenintervention, kurz AKI, eingeführt.

Im Umkreis einer halben Stunde Fahrzeit von Chur bieten wir an, Patienten vor Ort oder auch zu Hause zu betreuen. Ein Ziel von AKI ist es, den Gesundheitszustand des Patienten zu stabilisieren und seine Lebensqualität zu verbessern. Je nachdem reichen bereits ein einziges Gespräch und der Hinweis auf weiterführende Hilfsangebote. Aber auch Familienmitglieder und das weitere soziale Umfeld werden in einer Notsituation miteinbezogen. Das heisst, wir erklären den Angehörigen Krankheiten, oder die betroffenen Familien können sich mit anderen Menschen austauschen, die Ähnliches erlebt haben. Dabei können auch Peers eine wichtige Rolle einnehmen. Peers waren selbst Patienten in der Psychiatrie und können dank eigener Erfahrungen anderen Erkrankten helfen. Ein weiteres Ziel von AKI ist es, stationäre Eintritte zu verhindern. Das Angebot für Menschen in der Krise wird immer öfters beansprucht und findet bei Hausärzten, Psychiatern und Pflegeorganisationen wie der Spitex zunehmend Beachtung. Nach wie vor leidet die Psychiatrie aber unter einer gewissen Stigmatisierung, auch wenn sich die Situation in den letzten Jahren verbessert hat und betroffene Menschen die Hilfsangebote der Psychiatrie leichter annehmen. Dank neuer Therapien und effizienter Medikamente können viele psychische Leiden geheilt oder gelindert werden. Das Behandlungsteam des AKI steht Menschen mit akuten psychischen Erkrankungen und psychosozialen Beeinträchtigungen jeweils am Freitag von 16 bis 20 Uhr sowie am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 8  bis 20 Uhr zur Verfügung. Zu diesen Zeiten ist die Erreichbarkeit der ambulanten Ärzte oftmals eingeschränkt.

Die Psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR) beleuchten 2019 in fünf Monatsthemen unterschiedliche psychiatrische Themen. In verschiedenen Fachbeiträgen in Radio, Fernsehen oder Zeitung erfahren Sie von unseren Ärzten, Psychologen und Pflegefachpersonen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mehr über ein Schwerpunktthema.

Der   Januar   beschäftigt   sich   mit dem Thema «Psychisch erkrankt – Wege daraus», der März mit «Sex und   Partnerschaft   –   Stress   damit? », der Mai mit «Kokain und Partydrogen», der September   mit «Suizid – Prävention & Hilfe für Angehörige» und der November mit dem Thema «Nach Burnout – zurück ins Leben». Abgerundet wird jedes Monatsthema mit einem Fachvortrag oder Podiumsgespräch jeweils am letzten Dienstag im Monat. Der Anlass beginnt um 19.00 Uhr in der Klinik Waldhaus Chur.

29. Januar 2019 Gesundheitsvortrag um 19.00 Uhr
Schwerpunkt: «Psychische Erkrankung – Wo liegt die Akzeptanz in der Öffentlichkeit?»
Referent: Axel Baumann, Chefarzt Akutpsychiatrie

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