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Nachbarshilfe braucht keine spezielle Lizenz

Bauern sollen ohne Weiterbildung auch fremde Tiere transportieren dürfen, fordert Grossrat Gian Michael. Ohne gewerblichen Hintergrund und mit den entsprechenden Fahrzeugen sei das auch gar nicht nötig, antwortet die Regierung.

Südostschweiz
20.03.18 - 10:00 Uhr
Politik
Viehtransporte
Oft transportieren Bauern eigene und fremde Tiere gemeinsam.
THEO GSTÖHL

Gemäss bundesrätlicher Tierschutzverordnung (TSchG) Art. 2 und 150 sei es den Landwirten untersagt, ohne eine zusätzliche Aus- und Fortbildung fremde Tiere zu transportieren, hält Grossrat Gian Michael in einem Antrag an die Regierung fest. Das sei für die Bündner Landwirtschaft von wirtschaftlich einschneidender Bedeutung. Weil eine Legitimation von Tiertransporten über den Tierschutz durch die Unterscheidung in Eigentum und Nichteigentum nicht nachvollziehbar sei, verlangt Michael von der Regierung, diese Verordnungen für die Bündner Bauern anzupassen.

Michael möchte, dass die Bildungsinhalte am Plantahof so angepasst werden, dass die Schulabgänger nach der landwirtschaftlichen Grundausbildung ohne weitere Fortbildung eigene und fremde Tiere transportieren dürfen. Und dass praktizierende Landwirte ohne Aus-, Fort- und Wiederholungskurse eigene und fremde Tiere in Graubünden von A nach B fahren dürfen.

Nicht nötig und nicht möglich

Die Regierung beantrage dem Grossen Rat, den Antrag Michaels abzulehnen, heisst es in deren Antwort. Denn für nicht gewerblich durchgeführte Tiertransporte mit den entsprechenden Fahrzeugen – das sind Fahrzeugzüge mit max. 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht oder Traktoren beschränkt auf max. 40 km/h – würden Bauern gar keine spezielle Lizenz benötigen.

Weiter sei es seitens des Kantons nicht möglich, die Inhalte der Ausbildung am Plantahof gemäss Michaels Antrag zu verändern. Im Rahmen der Grundausbildung zum Landwirt könne er nicht alle Fachinhalte anbieten, die die Anforderungen sowohl an die Lizenz gemäss Strassentransportunternehmen als auch an die Ausbildung gemäss TSchG erfüllen würden, schreibt die Regierung.

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