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Bundesrat verbietet wegen Coronavirus alle Grossanlässe

Veranstaltungen, an denen mehr als 1000 Personen zusammenkommen sind in der Schweiz ab sofort und bis mindestens zum 15. März verboten. Dies teilt der Bundesrat am Freitagmorgen an einer Medienkonferenz mit.

Agentur
sda
28.02.20 - 10:32 Uhr
Politik
Der Bundesrat verhängt nun doch drastische Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Er verbietet alle Grossveranstaltungen ab tausend Personen. (Archivbild)
Der Bundesrat verhängt nun doch drastische Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Er verbietet alle Grossveranstaltungen ab tausend Personen. (Archivbild)
KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Der Bundesrat verbietet wegen des grassierenden Coronavirus alle Grossveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Verbot gilt mindestens bis 15. März und wurde vom Bundesrat verhängt, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Unter das Verbot fallen alle Veranstaltungen, an denen sich gleichzeitig mehr als tausend Personen aufhalten. Das können Fasnachtsumzüge, Konzerte, Breitensportanlässe oder auch Fussball- und Eishockeyspiele sein.

Der Bundesrat beschloss das Verbot an einer ausserordentlichen Sitzung am Freitag, wie das Departement des Innern (EDI) schrieb. Grund für das Verbot sei der Schutz der Bevölkerung. Diese habe oberste Priorität.

«Besondere Lage» gemäss Epidemiengesetz

Bei Veranstaltungen, an denen weniger als tausend Personen teilnehmen, muss von Fall zu Fall über die Durchführung entschieden werden. Die Veranstalter müssen zusammen mit der zuständigen kantonalen Behörde eine Risikoabwägung vornehmen, ob sie die Veranstaltung durchführen können oder nicht, wie das EDI schrieb.

Die Situation um das neue Coronavirus Sars-CoV-2 stuft der Bundesrat als «besondere Lage» gemäss dem Epidemiengesetz ein. Das bedeutet, dass der Bundesrat selber Massnahmen anordnen kann, für die normalerweise die Kantone zuständig sind.

Das Veranstaltungsverbot habe weitreichende Auswirkungen für die Bevölkerung der Schweiz, räumt das EDI ein. Das Verbot verspreche aber einen wirksamen Schutz für die Menschen im Land und auch für die öffentliche Gesundheit. Es solle die Verbreitung des neuen Coronavirus in der Schweiz eindämmen.

Mehrere Fälle in der Schweiz

In der Schweiz sind in der laufenden Woche die ersten Fälle von bestätigten Sars-CoV-2-Infektionen bekannt geworden. In Basel-Stadt, wo am Donnerstagabend der erste Fall bekannt wurde, wollten die Behörden am Freitag bekanntgeben, ob die Basler Fasnacht durchgeführt werden kann.

Bereits am Donnerstag abgesagt wurde der Engadin Skimarathon - in Graubünden gab es zwei bestätigte Coronafälle. Zu dem Breitensport-Grossanlass werden jeweils mehrere tausend Langläuferinnen und Langläufer erwartet.

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