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Notstand in Demokratischer Republik Kongo wegen Coronavirus

In der Demokratischen Republik Kongo ist wegen der Coronavirus-Pandemie der Notstand ausgerufen worden. Die Hauptstadt Kinshasa liess Präsident Félix Tshisekedi abriegeln, wie er am Dienstag in einer Fernsehansprache sagte.

Agentur
sda
25.03.20 - 03:19 Uhr
Politik
Félix Tshisekedi, der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, hat die Hauptstadt Kinshasa abriegeln lassen. (Archivbild)
Félix Tshisekedi, der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, hat die Hauptstadt Kinshasa abriegeln lassen. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/HUGH KINSELLA CUNNINGHAM

Reisen aus Kinshasa in die Provinzen des Landes sowie in umgekehrter Richtung sind untersagt. Die Grenzen des zentralafrikanischen Staates werden laut Tshisekedi weitgehend geschlossen. Nur noch Frachttransporte über Land, per Schiff und Flugzeug sind über die Landesgrenzen erlaubt.

In der Demokratischen Republik Kongo zählten die Behörden bis Dienstag 45 Infektions- sowie drei Todesfälle durch die Pandemie. Alle diese Fälle traten in Kinshasa auf. In mehreren anderen afrikanischen Staaten waren bereits zuvor Reisebeschränkungen verhängt worden, darunter im Senegal, in der Elfenbeinküste und in Südafrika.

Insgesamt wurde Afrika aber - zumindest nach den vorliegenden offiziellen Zahlen - von der Pandemie bislang nicht so hart getroffen wie andere Kontinente. Laut einer auf den amtlichen Statistiken beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden auf dem afrikanischen Kontinent bis Dienstag insgesamt 2137 Corona-Infektionen nachgewiesen, von diesen Infizierten starben 62.

Wegen der in vielen afrikanischen Ländern nur sehr schwach entwickelten Gesundheitssysteme gibt es allerdings Sorgen, dass es eine hohe Dunkelziffer an Fällen geben könnte und der Kontinent schlecht gegen die Pandemie gewappnet ist.

Der äthiopische Regierungschef Abiy Ahmed appellierte an die G20-Staatengruppe, Afrika mit einer Nothilfe von 150 Milliarden Dollar im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus zu unterstützen sowie afrikanischen Staaten Schuldennachlass zu gewähren.

Die Staats- und Regierungschefs der G20 wollen nach russischen Angaben am Donnerstag per Videokonferenz einen ausserordentlichen Gipfel zur Coronavirus-Pandemie abhalten.

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