×

Grenze zu Nachbarländern bald offen - Italien muss warten

Am 15. Juni sollen die Grenzen der Schweiz zu Frankreich, Deutschland und Österreich wieder aufgehen. Darauf haben sich die zuständigen Minister geeinigt, wie Justizministerin Karin Keller-Sutter am Mittwoch bekanntgab. Das ist laut dem Bündner Regierungsrat Peter Peyer nun wichtig.

Südostschweiz
13.05.20 - 14:58 Uhr
Politik

Die Gespräche der vergangenen Tage hätten gezeigt, das der Wille zu einer raschen Rückkehr zur Normalität vorhanden sei, sagte die Bundesrätin Karin Keller-Sutter vor den Bundeshausmedien. Voraussetzung sei, dass sich die epidemiologische Situation weiterhin positiv entwickle. Definitiv entscheiden will der Bundesrat am 27. Mai. Dann legt er auch die Schritte der dritten Etappe des Ausstiegs aus dem Lockdown per 8. Juni fest.

Am 15. Juni ist mit den drei Nachbarländern eine vollständige Grenzöffnung und ein Rückkehr zum Schengener Grenzregime geplant. Schon vorher soll es laut Keller-Sutter Lockerungen für gewisse Personengruppen geben, zum Beispiel für unverheiratete Paare oder für Personen mit Wohneigentum in der Schweiz. Die Gespräche sind im Gang, gewisse Lockerungen sind nach Angaben der Justizministerin schon in den nächsten Tagen möglich. Einkaufstourismus bleibt aber verboten.

Ein Datum für eine Grenzöffnung mit Italien gibt es noch nicht. Dort präsentiere sich die Situation noch anders als in den anderen Nachbarländern, sagte Keller-Sutter. So sei die Reisefreiheit innerhalb des Landes noch stark eingeschränkt. Eine Lockerung gegenüber Italien, weiteren Schengen- und auch Drittstaaten werde in einem nächsten Lockerungsschritt geprüft.

Das Puschlav muss warten

«Für den Tourismus und die Gastronomie wäre es natürlich erfreulich, wenn die Grenzen so schnell wie möglich wieder öffnen», sagte Regierungsrat Peter Peyer gegenüber TV Südostschweiz. «Man muss aber immer die Fallzahlen im Griff haben.»

Was der Bund sagt, das gilt. «Die Grenzen sind Sache des Bundes», sagte Peyer weiter. «Er bestimmt. Wir haben da als Kanton wenig zu sagen.» Dennoch betrifft jeder Beschluss in Sachen Grenzöffnung Graubünden als Tourismuskanton und Grenzkanton mit vielen Grenzgängern stark. Wegen letzteren sei man mit dem Bund in Kontakt, so Peyer weiter. Im Puschlav können die Gastronomiebetriebe teilweise wieder geöffnet werden. «Dort arbeiten aber viele Menschen aus Italien. Wenn diese nicht in die Schweiz reisen können oder sie abends nicht mehr nach Hause können, weil die Grenzen in der Nacht geschlossen sind, dann haben wir ein Problem.» (so/sda)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR