×

Nur noch die Züge dürfen schneller fahren

Der Bahnhofplatz Arosa wird zur Begegnungszone. Das ist ein Kompromiss, der aber mehrere Bedürfnisse erfüllt. Das Tempolimit wird dabei mehr als halbiert.

Philipp
Wyss
30.06.20 - 04:30 Uhr
Politik
Der Bahnhofplatz Arosa.
Der Bahnhofplatz Arosa.
ARCHIV

In Arosa ist kürzlich die Verfügung eingetroffen, dass auf dem Bahnhofplatz die Höchstgeschwindigkeit auf 20 Stundenkilometer reduziert und eine Begegnungszone eingeführt wird. Damit soll einerseits den unterschiedlichen Ansprüchen an diesem Knotenpunkt Rechnung getragen werden, andererseits soll die Verkehrssicherheit erhöht werden.

Wie Gemeindeschreiber Jan Diener auf Anfrage von «suedostschweiz.ch» erklärte, ging diesem Entscheid eine längere Geschichte voraus. «Das Ganze ist seit fünf Jahren ein Thema. Ziel war es, beim Bahnhof eine Verkehrsberuhigung umzusetzen», so Diener. Treffen doch vor dem Bahnhof Busse, Autos, Taxis, aber auch Kutschen, Velofahrer und Fussgänger aufeinander. Insbesondere im Winter führte diese Situation laut Diener teils zu chaotischen Zuständen – allen voran für Fussgänger.

Der Spielplatz auf dem Gelände des ehemaligen «Posthotels» am Bahnhof Arosa mit dem Obersee im Hintergrund. BERNHARD AEBERSOLD
Der Spielplatz auf dem Gelände des ehemaligen «Posthotels» am Bahnhof Arosa mit dem Obersee im Hintergrund. BERNHARD AEBERSOLD

Aus 50 mach 20

In der Folge wurden Lösungen gesucht. Die Idee einer Fussgängerzone hätte den Verkehr gänzlich ausgeschlossen. Das gab Widerstand, der in einer Petition der Anwohner gipfelte. Daraufhin wurden neue Lösungsansätze gesucht. Schliesslich habe man sich auf eine Begegnungszone geeinigt, sagt Diener weiter. Darum gilt demnächst ab dem ehemaligen «Posthotel» bis zum Restaurant «Güterschuppen» statt 50 Stundenkilometer eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Dort beginnt dann die bisherige Tempo-30-Zone.

Die neuen Geschwindigkeitstafeln sowie Stelen und weitere bauliche Massnahmen waren für den Sommer geplant. Aufgrund der Coronakrise kann es zu Verzögerungen in der Umsetzung kommen. Voraussetzung für den Baubeginn ist, dass in den nächsten Wochen keine Einsprachen eintreffen.

Gibt es ein neues «Posthotel»?
Nach wie vor offen ist, was auf dem Areal des ehemaligen «Posthotel» in Arosa geschieht. Am 30. Dezember 2016 brannte das Hotel komplett aus. Seit dem Abriss der Brandruine wurde mit einem Neubau nicht begonnen. Laut Gemeindeschreiber Jan Diener gibt es für das Areal zwar Interessenten, bislang jedoch kein Projekt. Inzwischen hat der Grundeigentümer eine temporäre Nutzung ermöglicht; aktuell steht am Ort des ehemaligen Hotels ein Kinderspielplatz. Rechtlich wäre es möglich, ein Hotel im Hofstattrecht zu errichten. Das heisst, das zerstörte Gebäude dürfte im bisherigen Umfang wiederhergestellt werden. Der Sachschaden der Brandnächte vom Dezember 2016 belief sich auf 15 Millionen Franken. Die Ermittlungen über die Brandursache wurden eingestellt.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

SO-Reporter

Euer Foto auf unserem Portal

Habt Ihr etwas gesehen oder gehört? Als Leserreporter könnt Ihr uns Bilder, Videos oder Inputs ganz einfach per WhatsApp an die Nummer 079 431 96 03 senden.

Kontakt hinzufügen WhatsApp Nachricht senden

Mehr zu Politik MEHR