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Bündner Fachhochschulen prüfen Maskenpflicht

Bildungsstätten verschärfen ihre Massnahmen gegen Covid-19. Während mehrere Kantone eine Maskenpflicht einführen, werden in Graubünden erst mögliche Szenarien besprochen.

Philipp
Wyss
20.07.20 - 06:37 Uhr
Politik
Der Hauptsitz der Fachhochschule Graubünden an der Ringstrasse in Chur.
Der Hauptsitz der Fachhochschule Graubünden an der Ringstrasse in Chur.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Im Kanton Luzern gilt nach den Sommerferien eine Maskenpflicht für Gymnasial- und Berufsfachschulen. Und in Freiburg schreibt die Universität als erste im Land in Hör- und Seminarsälen das Tragen einer Maske vor, sollten die Mindestabstände nicht eingehalten werden können.

Zwar sei an den Bündner Hochschulen in Sachen Maskenpflicht noch nichts entschieden worden, sagt Stefan Eisenring, Direktor der IBW Höheren Fachschule Südostschweiz. «Es gilt weiterhin unser Schutzkonzept, das wir Anfang Juni beschlossen haben.»  Dieses Schutzkonzept sei mit anderen Fachhochschulen im Kanton abgestimmt worden.

Das Konzept besagt beispielsweise, dass in Klassen, in denen die nötigen Schutzabstände nicht gewährleistet werden können, mit Schutzmasken unterrichtet wird. Dies wurde in Graubünden schon vor den Sommerferien so gehandhabt. Eisenring schätzt, dass ungefähr ein Drittel aller Schüler an der IBW mit Masken im Unterricht erschienen sind. Dies, nachdem ein Grossteil des Unterrichts während des Lockdowns im Frühjahr als Fernunterricht abgehalten wurde.

Gemeinsames Vorgehen

Laut Eisenring wird die Lage für Graubünden Anfangs August neu beurteilt – und wiederum mit anderen Fachhochschulen im Kanton abgesprochen. Der IBW-Direktor geht zudem davon aus, dass dannzumal auch der Kanton am Tisch sitzen und ein Wort mitreden wird.

Eisenring bevorzugt eine einheitliche Lösung. Auch deshalb, weil die IBW-Standorte ausserhalb von Graubünden, in den Kantonen St. Gallen und Glarus, hat. Er hofft, dass die Eidgenössische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren einen Rahmen vorgeben wird.

Dass in Graubünden, anders als in anderen Kantonen, keine generelle Maskenpflicht herrscht, hat laut Eisenring mit den kleineren Klassen zu tun. Zudem könne an der IBW mittels Contact Tracing sichergestellt werden, wer wann welche Ausbildungsblöcke besucht hat. «Bei uns wird das alles elektronisch erfasst.»

Keine Fälle an der IBW

Auch bei der Fachhochschule Graubünden (FHGR) in Chur ist die Maskenpflicht Thema. Gemäss Luzia Schmid von der Kommunikationsabteilung wird das bestehende Schutzkonzept bezüglich Präsenzunterricht während der aktuellen Sommerpause überarbeitet. Basierend auf diesem werden die Rahmenbedingungen für den Studien- und Prüfungsbetrieb für das bevorstehende Herbstsemester festgelegt. «Die derzeit stark schwankenden Fallzahlen erfordern eine sorgfältige Abwägung», so Schmid.

Wie die IBW orientiert sich die FHGR an den Vorgaben von Bund und Kanton sowie an den Leitlinien der Hochschulrektorenkonferenz. Oberstes Ziel von Eisenring und Schmid ist der Schutz von Studierenden und Dozierenden. Bisher wurde dieses Ziel erreicht. Eisenring ist keine Covid-19-Ansteckung an der IBW bekannt.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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