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Lesbos: Tausende Menschen harren weiterhin im Freien aus

Tausende Migranten haben auf Lesbos eine weitere Nacht im Freien verbracht. Mit dem ersten Tageslicht seien weitere Migranten ins provisorische Zeltlager von Kara Tepe eingezogen, teilte das Migrationsministerium am Montag mit. Alle würden auf Corona getestet.

Agentur
sda
14.09.20 - 08:42 Uhr
Politik
dpatopbilder - Migranten beten auf der Straße in der Nähe der Stadt Mytilini auf der Insel Lesbos. Nach dem Großbrand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos bleibt die Lage auch nach Öffnung erster Ersatz-Unterkünfte angespannt. Foto: Petros Giannakouris…
dpatopbilder - Migranten beten auf der Straße in der Nähe der Stadt Mytilini auf der Insel Lesbos. Nach dem Großbrand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos bleibt die Lage auch nach Öffnung erster Ersatz-Unterkünfte angespannt. Foto: Petros Giannakouris…
Keystone/AP/Petros Giannakouris

Viele Menschen zögern weiterhin, in dieses Camp zu gehen. Gerüchte machen die Runde, denen zufolge das provisorische Lager eine Art Gefängnis werden könnte, das niemand verlassen kann. Zudem hindern nach Augenzeugenberichten überwiegend aus Afghanistan stammende Migranten ihre Landsleute daran, ins Camp Kara Tepe zu gehen, wie es aus Regierungskreisen heisst.

Viele Migranten glauben, mit den Bildern vom Elend der Menschen, die weltweit gezeigt werden, könnten nun alle Migranten zum griechischen Festland und danach nach Westeuropa gebracht werden. Der stellvertretende Migrationsminister Giorgos Koumoutsakos hält dem allerdings entgegen: «Wer denkt, er könne zum Festland und dann nach Deutschland reisen, der soll es vergessen.»

Die griechischen Sicherheitskräfte bereiten nach Informationen örtlicher Medien in den nächsten Tagen eine umfangreiche Aktion vor, um alle Migranten von den Strassen zu holen und ins Zeltlager zu bringen. Der griechische Minister für Bürgerschutz, Michalis Chrysochoidis, hatte bereits am Vortag die radikalen Migranten gewarnt: Wer Menschen daran hindere, ins Lager zu gehen, müsse mit harten Strafen rechnen, sagte er im Staatsfernsehen (ERT).

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