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Nach umstrittener Wahl: Tansanias Präsident Magufuli wird vereidigt

Nach einer umstrittenen Präsidentenwahl im Tansania ist der Sieger und bisherige Amtsinhaber John Magufuli in seinem Amt vereidigt worden.

Agentur
sda
05.11.20 - 12:55 Uhr
Politik
Der Präsident von Tansania John Magufuli winkt während seiner Vereidigungszeremonie nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl. Foto: Stringer/AP/dpa
Der Präsident von Tansania John Magufuli winkt während seiner Vereidigungszeremonie nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl. Foto: Stringer/AP/dpa
Keystone/AP/Stringer

«Ich biete mich allen Tansaniern an und versichere euch, dass ich sorgfältig arbeiten werde, um meiner Nation zu dienen», sagte Magufuli bei der Amtseinführung am Donnerstag in der Hauptstadt Dodoma. Er werde sich in seiner zweiten Amtszeit darauf konzentrieren, die Armut zu bekämpfen sowie Sozialdienstleistungen und Infrastruktur zu verbessern. Unter anderem Ugandas Präsident Yoweri Museveni und Simbabwes Staatschef Emmerson Mnangagwa waren bei der Zeremonie anwesend.

Bei der Wahl vergangene Woche gewann der zunehmend autoritär regierende Amtsinhaber Magufuli nach offiziellen Ergebnissen mit rund 84 Prozent der Stimmen. Die Opposition nannte die Wahl illegitim und rief zu friedlichen Protesten auf. Dazu kam es aber nicht, da die Polizei der Opposition vorwarf, illegale Demonstrationen abzuhalten und etliche Oppositionsführer festnahm. Inzwischen sind sie wieder frei. Wenige internationale Beobachter waren bei der Wahl zugelassen, allerdings äusserte unter anderem die EU Sorgen zu Berichten über Unregelmässigkeiten, die Unterbrechung Sozialer Medien und limitierte Möglichkeiten der Wahlbeobachtung.

Der seit 2015 amtierende Magufuli, auch «Bulldozer» genannt, polarisiert in dem ostafrikanischen Land. Unterstützer befürworten seinen starken und kompromisslosen Führungsstil, grosse Infrastruktur-Projekte und Versprechen der Korruptionsbekämpfung. Kritiker und Menschenrechtler aber verurteilen seine zunehmenden Beschränkungen von Presse- und Meinungsfreiheit sowie seinen Umgang mit der Corona-Pandemie. Das Land mit rund 58 Millionen Einwohnern hat seit Mai offiziell keine Corona-Fälle mehr bekanntgegeben.

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