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Unklare Kommunikation erschwert die Arbeit

Die Impfzentren im Kanton Graubünden nehmen am Montag ihren Betrieb auf. Die unklare Kommunikation des Bundes erschwert die tägliche Arbeit.

Südostschweiz
24.01.21 - 12:41 Uhr
Politik
Medienorientierung Regierung  Corona Coronavirus COVID-19
Peter Peyer ist verärgert über die unklare Kommunikation des Bundes.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Der Kanton Graubünden nimmt am Montag die neun regionalen Impfzentren in Betrieb. Diese sind in den Regionalspitälern Davos, Ilanz, Poschiavo, Schiers, Scuol und Thusis sowie in Cama, in Chur und in St. Moritz.

Der Kanton sei mit seiner Impfstrategie gut auf Kurs, sagte Regierungsrat Peter Peyer auf Anfrage von Radio Südostschweiz. Die bereits gelieferten Impfdosen seien entweder verimpft oder verplant. Der Kanton hätte sogar noch mehr Kapazitäten, so Peyer. Dazu fehle aber der Impfstoff, der vom Bund respektive von den Herstellern geliefert werde.

Planungssicherheit fehlt

Bis jetzt wurden dem Kanton Graubünden mehr Impfdosen zugesichert als tatsächlich geliefert. Laut einer Mitteilung vom Freitag werden von Pfizer/Biontech zwischen dem 25. Januar und dem 15. Februar voraussichtlich 10'000 Dosen weniger in Graubünden eintreffen als angekündigt.

Verärgert ist Peyer aber nicht über den Engpass: «Damit muss man einfach leben», sagte er im Interview mit Radio Südostschweiz. Viel mehr ärgert ihn die unklare Kommunikation des Bundes. Der Kanton Graubünden halte sich an die Vorgaben, alle Personen mit dem gleichen Impfstoff zweimal zu impfen. «Das bedeutet, dass die Hälfte des gelieferten Stoffs für die zweite Impfung zurückgehalten werden muss», so Peyer. «Wenn der Bund nicht klar kommuniziert und sagt, ob der Nachschub gesichert ist, dann kommt es schnell zu Engpässen und bereits abgemachte Termine müssen wieder verschoben werden

Die Lieferengpässe und die ständigen Terminänderungen würden auch zu Unruhen in der Bevölkerung führen, so Peyer. Peyer betont, dass alle Regionen im Kanton gleich behandelt werden. Bis grossflächig geimpft werden kann, brauche es aber noch viel Geduld. 

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Darf man eigentlich allen, die die Schutzmassnahmen ablehnen und dadurch die Mitbürger einfach mal so in tödliche Gefahr brngen wollen, einen langen qualvollen Coronatod wünschen? Und zwar in den eigenen vier Wänden, um die Intensivbetten in den Spitälern freizuhalten.
Corona ist für diese Leute ja immer noch so weit weg. Wo stände man denn heute ohne die getroffenen Schutzmassnahmen?

Der Kanton Graubünden sollte - wie schon bei den Flächen- und Spucktests - eine Pionierrolle einnehmen und sich eigenhändig um die Beschaffung der Impfstoffe kümmern.
Z.B. den vielversprechenden 1-Dosis-Impfstoff von Johnson & Johnson, der vermutlich bald zugelassen wird und dessen Vorbestellung der Bund dem Vernehmen nach verschlafen hat.
Nur eine Dosis würde die Impflogistik zudem deutlich vereinfachen.

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