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USA: Tennessee erlaubt Tragen von Pistolen ohne Genehmigung

Im südlichen US-Bundesstaat Tennessee brauchen die meisten Erwachsenen ab Juli für das verdeckte oder offene Tragen von Pistolen keinen besonderen Waffenschein mehr.

Agentur
sda
09.04.21 - 02:35 Uhr
Politik
ARCHIV - Eine Person mit mehreren Schusswaffen nimmt 2018 in Seattle an einer Demonstration für das Recht, Waffen zu besitzen, teil. In den USA erlauben einige der 50 Bundesstaaten das offene oder verdeckte Tragen von Waffen ohne dafür eine besondere…
ARCHIV - Eine Person mit mehreren Schusswaffen nimmt 2018 in Seattle an einer Demonstration für das Recht, Waffen zu besitzen, teil. In den USA erlauben einige der 50 Bundesstaaten das offene oder verdeckte Tragen von Waffen ohne dafür eine besondere…
Keystone/seattlepi.com/AP/Genna Martin

Es dürfe für gesetzestreue Bürger nicht schwierig sein, von ihrem von der Verfassung geschützten Recht zum Tragen einer Waffen Gebrauch zu machen, erklärte der republikanische Gouverneur Bill Lee.

Das von ihm am Donnerstag (Ortszeit) unterzeichnete Gesetz erlaubt es den meisten Bürgern, die mindestens 21 Jahre alt sind und ihre Handfeuerwaffen rechtmässig besitzen, diese ohne weitere Genehmigung in der Öffentlichkeit zu tragen. Der örtlichen Zeitung «Tennessean» zufolge lehnten führende Vertreter der Sicherheitskräfte die Lockerung des Waffenrechts ab. Die Gesetzesänderung gilt aber nicht für grössere Waffen wie Gewehre. Die Neuregelung verschärft zudem unter anderem auch die maximale Haftstrafe für den Diebstahl bestimmter Waffen von 30 Tagen auf 180 Tage.

In den USA erlauben einige der 50 Bundesstaaten das offene oder verdeckte Tragen von Waffen ohne dafür eine besondere Genehmigung oder Ausbildung zu erfordern. Im Vergleich zu Europa ist das Waffenrecht in den USA allgemein sehr lax.

US-Präsident Joe Biden, ein Demokrat, hatte am Donnerstag angesichts der vorherrschenden Schusswaffengewalt in den USA nachdrücklich für eine Verschärfung des Waffenrechts geworben. «Waffengewalt in diesem Land ist eine Epidemie», sagte Biden bei der Vorstellung verschiedener Massnahmen, mit denen er das Waffenrecht etwas strenger machen will. Es sei auf internationaler Ebene auch ein Grund zur Scham für die Vereinigten Staaten. «Es ist lange überfällig, dass wir handeln.» Der Präsident forderte den Kongress mit Nachdruck auf, schärfere Waffengesetze zu beschliessen.

In den USA kommt es regelmässig zu tödlichen Zwischenfällen mit Schusswaffen, die dort meist leicht zu kaufen sind. Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete in ihrer jüngsten Statistik aus dem Jahr 2018 insgesamt 39 740 Schusswaffentote - also gut 100 Tote pro Tag. Bei rund 60 Prozent der Fälle handelte es sich um Selbsttötungen, bei rund 30 Prozent um Tötungsdelikte.

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Es ist das gute Recht der US-Bürger Waffen besitzen und tragen zu wollen. Es ist aber Fluch und Segen zugleich.
In Israel hat die grossflächige Bewaffnung dazu geführt, dass Attentäter sehr schnell neutralisiert werden. Damit ging eine historische Reduzierung der Waffengewalt einher.
Aber in einem Land wie den USA die legalen Waffen einzuziehen, ohne Zugriff auf die unzähligen illegalen Waffen zu haben birgt ein enormes Risiko, das einer Beleuchtung und Analyse harrt.
So einfach ist die Sache nämlich nicht.

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