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Eine halbe Million für die Umsiedlung von Brienz

Die Bündner Regierung sichert der Gemeinde Albula/Alvra einen Beitrag von fast einer halben Million Franken zu – für die Umsiedlungsplanung in Brienz.

Südostschweiz
20.05.21 - 09:22 Uhr
Politik
Beim Bündner Dorf Brienz/Brinzauls in der Gemeinde Albula/Alvra ist eine grossräumige Rutschung in Bewegung.
Beim Bündner Dorf Brienz/Brinzauls in der Gemeinde Albula/Alvra ist eine grossräumige Rutschung in Bewegung.
PRESSEBILD

Es besteht die Möglichkeit, dass Brienz in Zukunft wegen der Rutschung oder eines potenziellen Bergsturzes nicht mehr bewohnt werden darf. Daher hat die Gemeinde Albula/Alvra in Absprache mit dem Kanton Graubünden im März 2020 das Churer Unternehmen Stauffer und Studach beauftragt, eine Planungsstudie für das Szenario Umsiedlung zu erstellen. Basierend auf dieser Studie wurde das Vorprojekt Planung Umsiedlung erarbeitet.

Für dieses Vorprojekt hat die Bündner Regierung der Gemeinde Albula/Alvra einen Kantonsbeitrag in Höhe von maximal 459'000 Franken zugesprochen, wie sie am Donnerstag mitteilte. Zudem nimmt sie das entsprechende Umsiedlungskonzept der Gemeinde zur Kenntnis.

Das Dorf rutscht

Das Bündner Dorf Brienz/Brinzauls in der Gemeinde Albula/Alvra ist von einer grossräumigen Rutschung betroffen. In den vergangenen vier Jahren hat sich die Rutschung stark beschleunigt. Momentan beträgt die Geschwindigkeit der Rutschung im Dorf knapp 1,2 Meter pro Jahr. Im Westteil der Rutschung liegen die Rutschbewegungen derzeit gar bei 1,6 Meter pro Jahr. Hinzu kommen die grossen und in den vergangenen Jahren ebenfalls stark zunehmenden Bewegungsraten der Rutschung am Berg (bis zu sieben Meter pro Jahr). Die Fraktion Brienz sowie die weitere Umgebung sind dadurch zusätzlich durch grosse Felsstürze oder einen Bergsturz gefährdet.

Keine Garantie

Zurzeit wird ein Sondierstollen gebaut, der wichtige Informationen zu den Verhältnissen des stabilen, anstehenden Gebirges unterhalb der Rutschung Dorf sowie der Rutschmasse selbst liefern soll. In einer späteren Phase soll der Stollen zu einem Drainagestollen ausgebaut werden. Eine Garantie, dass eine Tiefendrainage die Rutschung Dorf nachhaltig verlangsamen werde, werde aber auch nach Abschluss dieser Untersuchungen kaum möglich sein, so die Bündner Regierung. (ivk)

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