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Studie sieht deutsche Gesellschaft gespalten

In Deutschland haben sich einer Umfrage zufolge zwei verfestigte Lager mit extrem gegensätzlichen Haltungen gebildet. Ihnen gehöre ein erheblicher Teil der Bevölkerung - zusammen ein Drittel - an, heisst es in der Umfrage eines Forscherteams der Universität Münster.

Agentur
sda
17.06.21 - 10:23 Uhr
Politik
«Für Wissenschaft und Solidarität - Gegen Corona- und Klimawandelleugner» steht auf dem Schild eines Demonstranten, der an einer Gegen-Demonstration teilnimmt, die sich gegen die Demo der Initiative «Querdenken» richtet. Foto: Christoph Schmidt/dpa
«Für Wissenschaft und Solidarität - Gegen Corona- und Klimawandelleugner» steht auf dem Schild eines Demonstranten, der an einer Gegen-Demonstration teilnimmt, die sich gegen die Demo der Initiative «Querdenken» richtet. Foto: Christoph Schmidt/dpa
Keystone/dpa/Christoph Schmidt

In den beiden Blöcken seien Einstellungen zu nationaler Zugehörigkeit, Demokratie und Vertrauen in die Politik komplett entgegengesetzt. Auch beim Gefühl einer Bedrohung durch Migranten und Muslime oder einer gefühlten eigenen Benachteiligung zeige sich eine starke Polarisierung.

Die am Donnerstag veröffentlichte Analyse sieht eine Spaltung der Gesellschaft und einen grundlegenden Konflikt um die Identität. Die Wissenschaftler nennen die beiden Lager «Verteidiger» - zu ihnen zählen demnach 20 Prozent der Bevölkerung - und «Entdecker» mit einem Anteil von 14 Prozent. Dazwischen liegen zwei Gruppen mit «mittleren Positionen». Globalisierungseffekte wie Migration, Finanzkrisen, Klimakrise oder die Pandemie verstärken den Konflikt nach Einschätzung der Autoren.

Die internationale Bevölkerungsumfrage gab es auch in Frankreich, Schweden und Polen. Rund 5000 Menschen hatte das Marktforschungsunternehmen Kantar insgesamt Ende 2020 befragt. Die Aussagen der Studie gelten den Autoren zufolge in vielen Bereichen ganz ähnlich auch für Frankreich und Schweden.

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