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Frust bei Briten über Quarantänepflicht für Frankreich-Urlauber

Die Kehrtwende der britischen Regierung bei den Regeln für Reiserückkehrer aus Frankreich hat bei der Tourismusbranche im Land und bei Urlaubern für Frust und Empörung gesorgt.

Agentur
sda
17.07.21 - 12:11 Uhr
Politik
ARCHIV - Die Lockerung der Corona-Maßnahmen gilt nicht für Frankreich. Foto: Francois Mori/AP/dpa
ARCHIV - Die Lockerung der Corona-Maßnahmen gilt nicht für Frankreich. Foto: Francois Mori/AP/dpa
Keystone/AP/Francois Mori

Die Regierung in London hatte am Freitag überraschend mitgeteilt, dass die für Montag geplante Lockerung nicht für Frankreich gelten soll. Zweifach geimpfte Reiserückkehrer müssen demnach in England weiterhin für zehn Tage in Quarantäne, wenn sie sich zuvor in Frankreich aufgehalten haben. Grund ist demnach die verhältnismässig hohe Zahl an Infektionen mit der Beta-Variante des Coronavirus, die zuerst in Südafrika festgestellt wurde.

Der Chef des Fluggesellschaften-Verbands Airlines UK, Tim Alderslade, bezeichnete die Entscheidung der Regierung als «willkürlich». Es sei unmöglich für Reisende und die Branche, Pläne zu machen, sagte er der BBC zufolge. Das Vertrauen der Verbraucher werde damit weiter untergraben, so Alderslade weiter. Easy-Jet-Geschäftsführer Johan Lundgren, warf der Regierung vor, «Verwirrung und Unsicherheit» zu stiften.

Die britische Regierung hat für Reisen ins Ausland ein Ampelsystem eingeführt. Die genauen Kriterien dafür sind jedoch nicht nachvollziehbar. Auf der grünen Liste, für die keine Quarantänepflicht gilt, sind nur wenige, meist kleine Länder. Die meisten Länder Europas, auch Deutschland, stehen auf einer gelben Liste, für die eine Pflicht zur Selbstisolation gilt. Erst kürzlich hatte die Regierung bekannt gegeben, dass diese Pflicht von Montag an nicht mehr für diejenigen gelten soll, die in Grossbritannien vollständig geimpft wurden. Ausgenommen von dieser Lockerung ist nun aber Frankreich.

In Grossbritannien selbst steigt die Infektionsrate derzeit rapide an. Trotzdem will die Regierung von Premierminister Boris Johnson am kommenden Montag die meisten Corona-Massnahmen im grössten Landesteil Englands aufheben. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland bestimmen selbst über Corona-Massnahmen und Regeln für den Reiseverkehr.

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