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Bericht: Mindestens fünf Raketen auf Flughafen Kabul abgefeuert

In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mehrere Raketen auf den Flughafen abgefeuert worden. Das berichtete der Sender CNN unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter. Demnach wurden mindestens fünf Raketen in Richtung Flughafen geschossen.

Agentur
sda
30.08.21 - 10:31 Uhr
Politik
Anwohner betrachten ein durch einen Raketenangriff beschädigtes Fahrzeug. In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es einem Medienbericht zufolge einen Raketenangriff gegeben. Foto: Khwaja Tawfiq Sediqi/AP/dpa
Anwohner betrachten ein durch einen Raketenangriff beschädigtes Fahrzeug. In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es einem Medienbericht zufolge einen Raketenangriff gegeben. Foto: Khwaja Tawfiq Sediqi/AP/dpa
Keystone/AP/Khwaja Tawfiq Sediqi

Ein am Flughafen installiertes Raketenabwehrsystem sei aktiviert worden, hiess es weiter. Das so genannte C-Ram-System erkennt demnach einen Angriff und aktiviert ein Maschinengewehr, das heranfliegende Objekte zerstört, bevor sie ihr Ziel treffen.

Über mögliche Opfer oder Schäden durch die Raketen gab es zunächst keine Informationen. Das Raketenabwehrsystem des Flughafens war erst vor wenigen Wochen getestet worden.

Der lokale TV-Sender ToloNews berichtete, die Raketen seien aus einem Auto aus dem nördlichen Stadtteil Chairchana abgefeuert worden. In sozialen Medien geteilte Bilder zeigten ein ausgebranntes Fahrzeug. Die Überreste des Autos sind mit Trümmern bedeckt, der Gummi der Reifen ist geschmolzen. Es lässt sich nicht unabhängig überprüfen, ob die Raketen aus diesem Fahrzeug abgefeuert worden waren. CNN berichtete, dass eine bevorstehende Gefahr für den Flughafen Kabul beseitigt worden sei.

US-Präsident Joe Biden sei über den Raketenangriff informiert worden, hiess es in einer Erklärung der Pressesprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki. Der Präsident sei zudem informiert worden, dass die Operationen am Flughafen ununterbrochen fortgesetzt würden. Biden zufolge sollen die Kommandeure auf dem Flughafen in Kabul ihre Anstrengungen verdoppeln, um die Truppen zu schützen..

Biden hatte am Sonntag vor möglichen weiteren Anschlagen rund um den Flughafen Kabul gewarnt. Erst am Donnerstag waren bei einem Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am Flughafen Kabul mindestens 13 US-Soldaten - und -soldatinnen sowie zwei Briten ums Leben gekommen. Die Angaben über die afghanischen Todesopfer schwanken, Sender wie CNN sprachen von bis zu 200 Toten.

Der IS hat bereits in der Vergangenheit immer wieder verschiedene Ziele in Kabul mit Raketen angegriffen.

Laut CNN hat auch Washington die Evakuierungsmission mittlerweile abgeschlossen. Die US-Truppen wollen bis Dienstag Afghanistan verlassen haben. Seit Mitte August sind nach Angaben des Weissen Hauses gut 114 000 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen worden.

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D. Trump hat die getöteten US- Soldaten als "brave warriors" bezeichnet. Präsident Joe Biden musste da rhetorisch nachlegen und als "commander in chief" auch handeln. Kein US-Präsident kann es sich leisten, den Tod von US-Soldaten ungesühnt zu lassen. Das verbietet der Status als militärische Supermacht und der Ruf, den die US-Armee im öffentlichen Diskurs des Landes hat.

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