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Volkswirtschaftsdirektor zeigt sich überrascht

Der Bündner Vizeregierungspräsident Marcus Caduff hätte erwartet, dass der Bundesrat von seinen Plänen, die Gratistests bereits im Oktober abzuschaffen, abkommt. 

Südostschweiz
01.10.21 - 17:31 Uhr
Politik
Nicht ganz zufrieden: Vizeregierungspräsident Marcus Caduff hätte sich in einigen Punkten andere Bundesratsentscheide gewünscht. 
Nicht ganz zufrieden: Vizeregierungspräsident Marcus Caduff hätte sich in einigen Punkten andere Bundesratsentscheide gewünscht. 
Bild Olivia Aebli-Item

Ab dem 11. Oktober kosten Tests für ein Covid-Zertifikat. Nur für einmal Geimpfte sowie Jugendliche unter 16 Jahren bleiben die Tests gratis. Das hat der Bundesrat am Freitag entschieden. Er ist trotz des Widerstandes aus mehreren Parteien bei seiner Haltung geblieben. Wohl auch, weil die Mehrheit der Kantone den Entscheid stützt. Trotzdem zeigt sich der Bündner Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff gegenüber Radio Südostschweiz etwas überrascht. «Ich hätte eher erwartet, dass der Bundesrat dem Druck von verschiedener Seite nachgibt. Ich persönlich hätte es bevorzugt, wenn man Gratistests für alle noch bis Ende November ermöglicht hätte.» Denn durch diesen Entscheid mache man einen Schritt Richtung 2G (Zutritt für Geimpfte und Genesene). Allerdings habe der Bundesrat doch einen Kompromiss gefunden. Nämlich dass Betriebstests auch fürs Zertifikat gelten und die Kosten zur Ausstellung vom Bund übernommen würden. «Für jene, die bei den kantonalen Betriebstests mitmachen, besteht also weiterhin die Möglichkeit, sich gratis für ein Zertifikat testen zu lassen.» (kup/det)

Für Caduff stellt sich aber die Frage, wie das bei Personen gelöst wird, die nicht berufstätig sind und diese Möglichkeit somit nicht haben. «Eine weitere offene Frage ist, wie das bei den Pooltests an Fachhochschulen oder Gymnasien ist.» Sofern diese ebenfalls zu einem Zertifikat berechtigen würden, entschärfe sich die Situation gerade für die Jungen etwas, «da die meisten in diesem Alter wohl entweder zur Schule gehen oder arbeiten».

Nicht zufrieden zeigt sich Caduff mit der Schaffung einer nationalen Stelle, bei der Touristinnen und Touristen das Schweizer Covid-Zertifikat beantragen können. Zwar sei die zentrale Stelle für die Kantone eine Entlastung und eine gute Sache, aber dadurch, dass für die Ausstellung eines Zertifikats 30 Franken verlangt würden, habe die Schweiz im internationalen Vergleich einen Wettbewerbsnachteil. Dieser sei vor allem «psychologischer Natur».

Noch nichts sagen kann Caduff zur angedachten Impfkampagne des Bundes. Dieser schlägt unter anderem vor, jene mit einer Prämie zu belohnen, die andere zum Impfen animieren konnten. 

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