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Schluss mit kompliziert bei den Avner Postadressen

Der Avner Hauptort Cresta wird in Avers umbenannt. Damit soll die postalische Einordnung im Tal vereinfacht werden. Nur Juf bleibt als separates Postleitzahl-Gebiet bestehen.

Jano Felice
Pajarola
11.12.21 - 14:49 Uhr
Politik
Formelle Änderung: Der Avner Hauptort Cresta heisst in Zukunft Avers.
Formelle Änderung: Der Avner Hauptort Cresta heisst in Zukunft Avers.
Bild Jano Felice Pajarola

Wer in Zukunft eine Postsendung ins Avers adressiert, wird es deutlich einfacher haben. Im Gebiet der 180-Seelen-Gemeinde Avers gibt es bis anhin nämlich ganze vier Postleitzahl-Gebiete: 7446 Campsut-Cröt, 7447 Cresta (Avers), 7447 Am Bach (Avers) und 7448 Juf. Wobei in den drei erstgenannten auch noch verschiedene Weiler zusammengefasst sind. Das macht es für Einheimische und sowieso für Auswärtige schwierig, eine Sendung auf der Adresse dem richtigen Postleitzahl-Gebiet zuzuordnen. Die Folge waren häufig ungültige postalische Anschriften, wie die Gemeinde Avers in der Botschaft zur Gemeindeversammlung vom Donnerstag ausführt.

Damit ist nun Schluss. Im Zuge eines aktuellen Projekts der amtlichen Vermessung habe sich die Möglichkeit eröffnet, die Situation «massgeblich zu verbessern», so die Gemeinde. Und die Gemeindeversammlung hat diese Chance am Donnerstag ergriffen: Mit Ausnahme von Juf wird aus der ganzen Ortschaft ein einheitliches Postleitzahl-Gebiet 7447 Avers. Formell musste dafür beschlossen werden, die Ortschaft Cresta in Avers umzubenennen; anschliessend waren die Postleitzahl-Gebiete 7446 und 7447 zu vereinigen.

Dass Juf mit 7448 als eigenes Gebiet bestehen bleibt, hat vor allem touristische Gründe: Als Europas höchstgelegene ganzjährig bewohnte Ortschaft ist der Weiler weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, wie die Gemeinde festhält. Deshalb soll sie auch postalisch gesehen selbstständig weiterexistieren.

Die Bezeichnungen der Weiler – zum Beispiel Campsut, Cröt, Cresta oder Am Bach – werden notabene dennoch nicht ganz aus den Adressen verschwinden: Sie werden neu als Strassennamen verwendet. 

Von der Versammlung genehmigt wurde laut Gemeindepräsident Kurt Patzen auch das Budget 2022 der Gemeinde. Es rechnet bei Ausgaben von 2,99 Millionen Franken mit einem Plus von knapp 39’000 Franken. Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf 342’000 Franken, der Steuerfuss bleibt bei 110 Prozent. Genehmigt wurde schliesslich auch eine Teilrevision der Ortsplanung mit Festlegung des Gewässerraums.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos

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