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Frau bei Gewalttat in finnischer Schule getötet - Täter gefasst

Vermutlich mit einem Säbel hat ein Angreifer in einer finnischen Berufsschule eine Frau getötet. Zehn weitere Menschen wurden bei dem Vorfall am Dienstag in Kuopio nach Angaben der Polizei verletzt, zwei davon schwer.

Agentur
sda
01.10.19 - 18:20 Uhr
Blaulicht
Bluttat in einem Einkaufszentrum: Mit einem Schwert stürmte ein Täter eine im Inneren gelegenen Berufsschule, tötete eine Person und verletzte mehrere.
Bluttat in einem Einkaufszentrum: Mit einem Schwert stürmte ein Täter eine im Inneren gelegenen Berufsschule, tötete eine Person und verletzte mehrere.
KEYSTONE/AP Lehtikuva/JAAKKO VESTERINEN

Unter den Schwerverletzten befand sich demnach auch der mutmassliche Täter, den die Polizei mit Schüssen gestoppt hatte. Er wurde nach der Festnahme operiert und lag im Anschluss auf der Intensivstation. Ein Polizist wurde zudem leicht verletzt. Die Hintergründe der Tat waren zunächst ebenso unklar wie das Motiv.

Bei dem mutmasslichen Täter handelt es sich um einen Mann, der 1994 in Finnland geboren wurde. Er soll laut Polizei keine Vorstrafen haben. Die Polizei machte keine näheren Angaben zu der getöteten Frau. Finnischen Medienberichten zufolge soll sie - wie der Tatverdächtige - auf die Schule gegangen sein.

Der Angreifer drang laut Augenzeugenberichten in einen Klassenraum der Schule ein. Die Polizei teilte am späten Nachmittag auf einer Pressekonferenz mit, dass er eine Art Säbel bei sich gehabt habe, ausserdem eine Schusswaffe - ob er sie legal besessen habe, müssten die Ermittlungen erst noch zeigen.

Diese seien an das finnische Bundeskriminalamt übergeben worden. Bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung des jungen Mannes seien Molotow-Cocktails gefunden und sein Computer beschlagnahmt worden.

Die Berufsschule bestätigte zunächst nur, dass es einen schweren Vorfall in ihren Räumen gegeben habe. Die Räumlichkeiten befinden sich nach Angaben der Polizei im Gebäudekomplex eines Einkaufszentrums, das abgesperrt wurde - rund vier Kilometer südwestlich von Kuopio.

Politik reagiert schockiert

Regierungschef Rinne bezeichnete den Vorfall als völlig inakzeptabel. Die Regierung behalte die Lage im Blick, schrieb er auf Twitter. «Im Namen der Regierung und von mir selbst möchte ich allen Angehörigen mein Beileid aussprechen.» Weitere Regierungsmitglieder und Staatspräsident Sauli Niinistö zeigten sich ebenfalls schockiert.

Kuopio liegt rund 340 Kilometer nördlich von Helsinki. Die Stadt hat knapp 120'000 Einwohner und ist damit die grösste im östlichen Teil Finnlands. Kuopio ist vor allem als Wintersportort bekannt.

Kein Einzelfall

Finnland hat in den vergangenen Jahren mehrere gewalttätige Angriffe erlebt, darunter häufiger an Schulen. 2013 hatte ein 16-Jähriger in einer Berufsschule in Oulu drei Mitschülerinnen und einen Hausmeister mit einem Messer schwer verletzt.

Ebenfalls an einer Berufsschule waren im Jahr 2008 in der Kleinstadt Kauhajoki zehn Menschen von einem 22-Jährigen erschossen worden. Ein Jahr zuvor hatte ein 18 Jahre alter finnischer Schüler acht Menschen in einer Schule in Jokela mit Schüssen getötet.

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