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Polizeieinsatz in Schwanden: Randalierer stoppt S-Bahn

Die Kantonspolizei Glarus kann einen 42-jährigen Randalierer in Schwanden aus dem Verkehr ziehen. In der Folge kommt es zu Verspätungen. Betroffen sind Dutzende von Passagieren.

Martin
Meier
29.01.20 - 04:30 Uhr
Blaulicht
Unbestimmte Verspätung: Bei eisigen Temperaturen müssen die Passagiere auf das Eintreffen der S-Bahn warten.
Unbestimmte Verspätung: Bei eisigen Temperaturen müssen die Passagiere auf das Eintreffen der S-Bahn warten.
JUDIT KASZA

Lautsprecherdurchsage im Bahnhof Glarus: «Die S6 Richtung Rapperswil, fahrplanmässige Abfahrt um 22.42 Uhr, steht derzeit noch in Schwanden. Grund dafür ist Vandalismus.» Auf der Anzeigetafel steht: «unbestimmte Verspätung.» Das ist am Montagabend passiert.

Die Geschichte dahinter: Ein 42-jähriger Mann fährt nach 21 Uhr mit dem Zug Richtung Linthal. In Rüti steigt er um 21.41 Uhr aus. Nicht ohne zuvor einmal die Notbremse gezogen und verbal den Zugpassagieren Angst eingeflösst zu haben. «Der Mann redete wirres Zeug», so ein Ohrenzeuge. «Unter anderem von Zügen, die mit ihm sprechen würden.»

Weinflasche herumgeschmissen und Notbremse gezogen

Um 22.14 Uhr steigt der Mann in Rüti wieder in dieselbe, diesmal in Richtung Rapperswil fahrende S-Bahn ein – und beginnt zu randalieren. Mit voller Wucht wirft er eine Flasche Wein gegen die Zugtüre. Überall liegen die Glassplitter.

«Der 42-jährige Mann randalierte in der S6 und zog zweimal die Notbremse.»
Daniel Menzi, Kantonspolizei Glarus

Doch damit nicht genug: «Der Mann zog nochmals die Notbremse», wie Daniel Menzi, der Sprecher der Kantonspolizei Glarus, sagt. «Zusätzlich beschädigte er die Plexiglasabdeckung der Türnotöffnung.» Der Lokführer alarmiert daraufhin die Polizei. Vor 22.30 Uhr verlässt der Mann in Schwanden aber den Zug. «Aufgrund des Signalements, das die Zugpassagiere nannten, konnte er dann am Bahnhof aufgegriffen werden», sagt Menzi. «Er war alkoholisiert und ist polizeilich bekannt.» In Begleitung eines Beamten muss der Mann gut eine Stunde später die Rückreise an seinen Wohnort antreten.

Mit 18-minütiger Verspätung kann die S-Bahn ihre Fahrt dann fortsetzen. Verspätet ist auch der Gegenzug, da er die S6 aus Schwanden abwarten musste. Betroffen sind Dutzende Fahrgäste.

Anzeige wegen Störung des Eisenbahnverkehrs

«Der Täter muss jetzt mit einer Anzeige wegen Störung des Eisenbahnverkehrs und Sachbeschädigung rechnen», sagt Daniel Menzi. «Die Sicherung der Videodaten aus dem Zug wurde über die Transportpolizei veranlasst.»

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