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Eishockey-Nationalteam visiert in Visp Turniersieg an

Nach dem Turniersieg am Deutschland-Cup im November übt das Schweizer Eishockey-Nationalteam diese Woche in Visp zum zweiten Mal für die Heim-WM im Frühling in Zürich und Lausanne.

Agentur
sda
12.12.19 - 06:34 Uhr
Eishockey
Für Nationalstürmer Sven Andrighetto ist es eine Rückkehr nach Visp
Für Nationalstürmer Sven Andrighetto ist es eine Rückkehr nach Visp
KEYSTONE/MELANIE DUCHENE

Am Vierländerturnier in Visp treffen die Schweizer am Donnerstagabend im Halbfinal auf Norwegen. Am Freitagabend spielen die Schweizer je nach Ausgang der Donnerstagspiele gegen Russland oder die Slowakei um Platz 1 oder Platz 3.

«Natürlich wollen wir das Turnier gewinnen», sagt Coach Patrick Fischer, «das ist unser resultat-orientiertes Ziel.» Aber dem Nationaltrainer geht es diese Woche um mehr: «Mit einigen Spielern arbeiten wir diese Woche erstmals seit der Weltmeisterschaft wieder auf dem Eis. Es geht darum, dass sie die kleinen Änderungen in unserem Spielsystem verinnerlichen.» Die Schweizer wollen diese Saison aggressiver verteidigen und nach Eroberung des Pucks noch schneller umschalten. «Im November funktionierte dieses Umschaltspiel vorzüglich. Ich bin gespannt, wie die Gegner diese Woche auf unsere Spielweise reagieren.»

Der Weg zum Turniersieg führt für die Schweizer zuerst über Norwegen. Die Norweger zählen im Frühling an der Heim-WM neben den Letten zu den gefährlichsten möglichen Spielverderbern der Schweizer. Unter Fischer gewann die Schweiz fünf von sieben Partien gegen Norwegen. Einmal - an der WM 2016 in Moskau - kostete eine Niederlage gegen die Nordländer (3:4 n.V.) das Erreichen der Viertelfinals.

Starke Bilanz am Heimturnier

In der Ära Fischer glänzte die Schweiz am Heim-Vierländerturnier fast immer. Im Dezember 2015 in Arosa und ein Jahr später in Biel gewann die Schweiz das Turnier souverän. 2017 fiel das Turnier der Olympia-Vorbereitung zum Opfer, und nur 2018 in Luzern verlor die Schweiz den Final gegen Russland mit 1:5.

Mit den Russen haben die Schweizer noch Rechnungen offen: Seit zwei Jahren nimmt Russland im Herbst mit einer jungen B-Auswahl am Deutschland-Cup und Schweizer Vierländerturnier teil. Dabei gab es für die Schweiz in drei Spielen noch keinen Sieg. Nahe kamen die Schweizer einem Erfolgserlebnis erst vor einem Monat in Krefeld, als sie gegen die Russen bis zur 58. Minute 3:2 führten, aber noch nach Verlängerung und Penaltyschiessen 3:4 verloren. «Intensität und Leistungsbereitschaft waren schon im November sehr hoch», so Fischer. «In Visp erwarte ich aber noch mehr, denn hier treten wir mit einer qualitativ viel stärkeren Mannschaft an.»

Andrighettos Rückkehr nach Visp

Von den Schweizer Spielern steht Sven Andrighetto im Fokus. Der 26-jährige Zürcher spielt seit 2012 im Ausland und nimmt erstmals während der Saison an einem Nationalmannschafts-Zusammenzug teil. Seit dem Sommer spielt Andrighetto nicht mehr in Nordamerika, sondern in der russischen Kontinental Hockey League bei Avangard Omsk, wobei Omsk wegen eines Stadionumbaus das Basislager derzeit nicht in Sibirien, sondern in der Nähe von Moskau aufgeschlagen hat. Omsk belegt in der Ostgruppe bei Halbzeit den 2. Platz; Andrighetto kam in 38 Partien auf 21 Skorerpunkte (10 Tore, 11 Assists). «Aber vor allem erhalte ich dreimal mehr Eiszeit als letzte Saison bei Colorado Avalanche», so Andrighetto, dem es in Russland bislang gefällt.

Für Andrighetto kommt es diese Woche zu einer doppelten kurzen Rückkehr. Er spielt nicht nur wieder zwei Partien in der Schweiz, sondern erstmals seit 2011 wieder in Visp. Als 18-Jähriger wechselte er vor achteinhalb Jahren für die Playoffs leihweise von den GCK Lions zu Visp. Mit den Oberwallisern holte er von Platz 6 aus mit Erfolgen gegen die Favoriten aus Langenthal (4:2), La Chaux-de-Fonds (4:3) und im Final Lausanne (4:0) den NLB-Meistertitel, nebst dem Titelgewinn in der NLA 1962 der grösste Erfolge in der Klubgeschichte des EHC Visp.

In Visp gastiert das Eishockey-Nationalteam erstmals seit April 2016 und dem 3:2-Erfolg während der WM-Vorbereitung gegen Tschechien. Gespielt wird in der im Herbst eröffneten, prächtigen neuen Arena mit einem Fassungsvermögen von gut 5000 Zuschauern.

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