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Joggi: «Davon werden viele den Enkelkindern erzählen»

«Unbeschreiblich, unglaublich», so lautet der Tenor der Spieler von Ajoie nach dem 7:3-Coup gegen den HC Davos im Final des Schweizer Cup.

Agentur
sda
02.02.20 - 22:47 Uhr
Eishockey
Die Fans von Ajoie sorgten in Lausanne für ein Tollhaus
Die Fans von Ajoie sorgten in Lausanne für ein Tollhaus
KEYSTONE/LAGI

Weil die heimische Eishalle Voyeboeuf den Anforderungen eines Cupfinals nicht genügt, musste Ajoie nach Lausanne ausweichen. Das entpuppte sich jedoch nicht als Nachteil, sorgten doch rund 7000 Fans aus dem Jura für eine Gänsehaut-Stimmung. «Das gab uns viel Energie, Kraft und Selbstvertrauen», sagte Ajoies Keeper Tim Wolf, der zum besten Spieler seiner Mannschaft gekürt worden war. «Es war ein unglaubliches Gefühl». Es sei mental schwierig gewesen. «Ich bin unheimlich froh, eine solche Mannschaft vor mir zu haben.»

Lobende Worte für die Kulisse hatte auch der Davoser Verteidiger Félicien Du Bois: «Sie machten eine extrem coole Stimmung. Es war so laut wie selten in unserer Liga. Viele Spieler (von Ajoie) nahmen diese Energie mit. Das war aber nicht das Hauptproblem, sondern die fehlende Disziplin und das schwache Boxplay. Wir brachten uns selber in eine schwierige Situation.» So kassierte der HCD fünf der sieben Gegentore in Unterzahl. «Das ist eine katastrophale Quote», sprach Du Bois Klartext. Dass die Davoser nach der Aufholjagd vom 0:4 (30.) zum 3:4 (50.) nach einer weiteren Strafe das 3:5 (53.) kassierten, war für den Routinier der «Spiegel des Spiels».

Ajoies zweifacher Torschütze Mathias Joggi fand, dass sie in den ersten fünf, sechs Minuten etwas nervös gewesen seien. «Danach fingen wir uns. Es war sicher gut, dass wir das 1:0 und dann auch das 2:0 machen konnten. Wir sind eine Stimmungsmannschaft. Es ist unglaublich, was wir heute geschafft haben.»

Ajoie hatte zuvor schon die ebenfalls oberklassigen Lausanne (4:3 n.V.), ZSC Lions (6:3) und Biel (4:3) ausgeschaltet. Einen grossen Anteil am Cupsieg hatte das kongeniale kanadische Duo Jonathan Hazen und Philip-Michael Devos, dass zusammen im gesamten Wettbewerb sagenhafte 32 Skorerpunkte sammelte. Im Final steuerte Hazen fünf Assists zum Sieg bei, Devos verzeichnete ein Tor und drei Assists. «Die zwei sind ausserordentlich», sagte Joggi. «Es macht es einfacher, wenn du solche Ausländer im Teams hast. Zwar können wir uns nicht nur auf die beiden verlassen, aber es gibt uns Sicherheit.»

Wolf ergänzte: «Es gibt keine Wort für die beiden.» Es brauche allerdings alle, um am Ende zu gewinnen. Den Triumph bezeichnete er als «sehr wichtig» für die Gegend. «Wir sind auch für die Swiss League ein kleiner Klub. Das zeigt umso mehr den Kampfgeist und die Mentalität der ganzen Region.» Das Schlusswort gehört Joggi: «Wir schrieben heute Geschichte für den Jura, für die Ajoie, für den Klub. Das ist etwas, dass viele den Enkelkindern erzählen werden. Aber nun wollen wir es einfach geniessen.»

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