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Vaucher äussert sich zur bevorstehenden Saison

Am 1. Oktober startet die National League mit einer Verspätung von 13 Tagen. Es wird eine Saison der Ungewissheit, Spielverschiebungen dürften unumgänglich sein.

Agentur
sda
23.09.20 - 04:00 Uhr
Eishockey
Denis Vaucher, der Direktor der National und Swiss League, war in den letzten Monaten gefordert
Denis Vaucher, der Direktor der National und Swiss League, war in den letzten Monaten gefordert
KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Deshalb wurden früh Anpassungen beschlossen. Es gibt keinen Absteiger, und die Teams auf den Plätzen 7 bis 10 bestreiten nach der Qualifikation Pre-Playoffs.

Anlässlich der Vorsaison-Medienkonferenz von Swiss Ice Hockey im Haus des Sports in Ittigen sprach die Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit Denis Vaucher, dem Direktor der National und Swiss League.

Denis Vaucher, wie grosse ist die Erleichterung, dass am 1. Oktober die National League losgeht?

«Sehr gross. Nach sieben Monaten Pause ist das höchste Zeit. Die Lust ist gross, den Puck wieder flitzen zu sehen.»

Was war die grösste Schwierigkeit, um wieder spielen zu können?

«Sicherlich das Erarbeiten der Schutzkonzepte, aber auch der politische Prozess, Lösungen zu finden. Nun sind wir froh, solche zu haben, auch wenn sie nicht optimal sind. Wir hätten uns natürlich gewünscht, mit vollen Sitzplatzkapazitäten zu spielen. Nun sind es zwei Drittel, was je nach Stadion sehr unterschiedlich ist, und das hat natürlich wirtschaftliche Auswirkungen auf die Vereine. Aber wenigstens können wir mit Zuschauern spielen.»

Die Unsicherheit ist nach wie vor gross, es steht vieles in den Sternen. Wie schwierig ist es, damit umzugehen?

«Die Unsicherheit ist sicher da. Sie dürfte uns die gesamte Saison begleiten. So lange es das Virus gibt und wir keine Impfung haben, werden wir damit leben müssen.»

Von der Gesamtkapazität der Stadien können im Durchschnitt bloss 50 Prozent genutzt werden. Das führt gemäss Ihren Ausführungen je nach Verein zu Verlusten von drei bis fünf Millionen Franken. Wie gross ist Ihre Angst, dass ein Klub das nicht überlebt?

«Diese Angst ist momentan sicher vorhanden. Wir müssen schauen, wie sich das Ganze entwickelt, ob die Zwei-Drittel-Regelung bestehen bleibt, wie es mit Sponsoren aussieht, die allenfalls nicht mehr investieren können oder wollen. Die Bundesgelder werden uns helfen - wie weit, ist jedoch offen. Im Moment ist es schwierig, Prognosen abzugeben.»

Apropos Bundesgelder. Sind die Bedingungen nun so, dass sie angenommen werden könnten?

«Das müssen am Ende die Klubs entscheiden, weil die Darlehen direkt den Vereinen gewährt werden. Das werden wir besprechen, sobald wir die Verordnung auf dem Tisch haben. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass die Klubs davon profitieren können.»

Das Worst-Case-Szenario wäre, wenn es erneut zu einem Abbruch der Saison käme. Könnte man sich einen solchen überhaupt leisten?

«Nein. Wir können es uns eigentlich schon nicht leisten, wie es aktuell ist. Wir müssen nun schauen, dass wir überleben. Ich denke nicht an einen Abbruch. Wir wollen und müssen spielen, für uns, für euch Journalisten, für die Fans, für die Sponsoren.»

Was wird das Wichtigste sein, damit die Saison zu Ende gespielt werden kann?

«Die Eigenverantwortung von allen ist mit Abstand das Wichtigste, dass sich die Leute an die Masken- und Sitzplatzpflicht halten, an die Registrierung und die Richtlinien für die Verpflegung. Wenn wir das nicht hinbekommen und durchsetzen können, werden uns die Behörden verbieten, mit Zuschauern zu spielen. Und dann wird es enorm schwierig zu überleben.»

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