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Schweizer siegen gegen Irland verdient 2:0

Die Schweiz findet in der EM-Qualifikation gegen Irland in die Spur zurück. Dank dem 2:0 in Genf kann sie das EM-Ticket in den letzten beiden Spielen aus eigener Kraft holen.

Agentur
sda
15.10.19 - 23:17 Uhr
Fussball

Am Ende stand ein 2:0 von besonderem Wert - ein hochverdientes und dennoch reichlich erzittertes 2:0. Haris Seferovic erzielte den frühen ersten Treffer, Edimilson Fernandes den späten zweiten.

Der dritte Sieg im achten Spiel des Jahres war ein besonders wertvoller. Schlagartig sind die Schweizer Perspektiven wieder rosig. Der Rückstand in der Tabelle auf Irland und das punktgleiche Dänemark schrumpfte auf einen Punkt, was bedeutet, dass sich die Schweiz noch aus eigener Kraft für die Endrunde 2020 qualifizieren kann. Weil der Sieg mit mehr als einem Tor Differenz ausfiel, reichen ihr aus den verbleibenden Partien am 15. November gegen Georgien und am 18. November in Gibraltar sogar vier Punkte - erstaunlich rosige Aussichten angesichts dessen, dass die Schweiz die Hälfte ihrer Partien nicht gewonnen hat.

Trotz früher Führung und grosser Überlegenheit war die Anspannung im mit 24'766 Zuschauern gefüllten Stade de Genève bis fast zuletzt greifbar. Vieles war in den letzten Wochen und Monaten nicht wunschgemäss gelaufen beim Schweizer Nationalteam, hausgemachte Unruhen und späte Gegentore störten das Klima empfindlich und sorgten für eine Verunsicherung. Fünfmal gab die Schweiz in den letzten zwölf Monaten eine Führung aus der Hand, dreimal passierte es in der EM-Qualifikation, weshalb das Heimspiel gegen Irland eines von erhöhter Bedeutung war. Das an sich stabile Schweizer Konstrukt hatte sich in den Schlussminuten als anfällig herausgestellt.

So kam es, dass die Schweizer auch gegen die Iren trotz spürbarer Überlegenheit zitterten. Mitunter drückte sich die Verunsicherung im vergebenen, weil etwas zögerlich geschossenen Foulpenalty von Ricardo Ricardo Rodriguez in der 77. Minute aus. Seferovic, Embolo und Fabian Schär vergaben weitere Chancen. Schär schlenzte den Ball einmal knapp am Pfosten vorbei, ein anderes Mal traf er nach einer Stunde per Kopf den Pfosten. Und doch: Die Schweiz schlug das bescheidene Irland, das im siebten Spiel aber erst zum dritten Mal ein Gegentor zuliess, hochverdient und ist wieder auf WM-Kurs. Sie offenbarte erneut Schwächen im Tor-Vollzug, brachte einen frühen Vorsprung aber über die Zeit und schuf sich dank dem späten 2:0 nicht nur eine günstige, sondern sehr günstige Ausgangslage.

Einfach wurde es den Schweizern nicht gemacht. Anhaltender Regen zog den Platz durch Tag in Mitleidenschaft, es herrschten Bedingungen, die dem Gegner und dessen rustikalem Spiel in die Karten spielten. Ohne die Unterstützung des heimischen Anhang waren die Iren aber nicht ganz so härtnackig wie beim beim 1:1 vor fünf Wochen in Dublin, als die Schweizer fast 75 Minuten lang keinen Schuss auf das gegnerische Tor gebracht hatten. In der ersten Halbzeit waren die Gäste fast ausschliesslich am Verteidigen und verpufften zwei, drei ihrer seltenen Vorstösse, bevor richtige Torgefahr entstand - einmal verhinderte eine Abseitsstellung eine grosse Chance. Nach der Pause zeigten sie sich in ihren Bemühungen, selbst ein Tor zu erzielen, gewillter, doch ein viertes Mal liessen die Schweizer in dieser Kampagne keinen späten Gegentreffer zu.

Das so erlösende wie überfällige 2:0 fiel erst in der 93. Minute. Edimilson Fernandes, der noch in der ersten Halbzeit für den verletzten Admir Mehmedi ins Spiel kam, vollendete einen Konter. Den Führungstreffer erzielte Haris Seferovic nach einer Viertelstunde. Der Stürmer von Benfica Lissabon, vor einer Woche zum Schweizer Spieler des Jahres ausgezeichnet, traf nach einem erfolgreichen Nachsetzen von Manuel Akanji mit einem platzierten Flachschuss von ausserhalb des Strafraums. Das frühe 1:0 vereinfachte vieles an diesem Abend, machte die drei Punkte aber nicht zum Selbstläufer.

Telegramm:

Schweiz - Irland 2:0 (1:0)

Stade de Genève, Genf. - 24'766 Zuschauer. - SR Marciniak (POL). - Tore: 16. Seferovic (Mehmedi) 1:0. 93. Fernandes (Steffen) 2:0.

Schweiz: Sommer; Elvedi, Schär, Akanji; Lichtsteiner (70. Freuler), Zakaria, Xhaka, Rodriguez; Embolo (88. Steffen), Mehmedi (28. Fernandes); Seferovic.

Irland: Randolph; Egan, Duffy, Stevens; Coleman, Hendrick, Whelan, McClean; Browne; Collins (46. O'Dowda), Connolly (70. Hogan).

Bemerkungen: Schweiz ohne Shaqiri und Zuber, Irland ohne Keogh und McGoldrick (alle verletzt). 63. Kopfball von Schär an den Pfosten. 76. Gelb-Rote Karte Coleman (Handspiel). 77. Randolph lenkt Handspenalty von Rodriguez an den Pfosten. Verwarnungen: 32. Xhaka (Unsportlichkeit). 32. Coleman (Unsportlichkeit). 34. Browne (Foul). 47. Akanji (Foul). 55. Hendrick (Foul). 66. Duffy (Foul).

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