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Hitzfeld und Lichtsteiner zur Sensation gegen Frankreich

Er kennt die aktuelle Nationalmannschaft aus der Traineroptik neben Vladimir Petkovic am besten - Ottmar Hitzfeld. Der frühere Coach schätzt den Coup gegen Frankreich als «herausragende Leistung» ein.

Agentur
sda
29.06.21 - 14:17 Uhr
Fussball
Der ehemalige Nationalcoach Ottmar Hitzfeld und der frühere Captain Stephan Lichtsteiner loben die Schweizer Nationalmannschaft für deren Coup gegen den Weltmeister Frankreich
Der ehemalige Nationalcoach Ottmar Hitzfeld und der frühere Captain Stephan Lichtsteiner loben die Schweizer Nationalmannschaft für deren Coup gegen den Weltmeister Frankreich
KEYSTONE/AP/Alastair Grant

Was bei seiner Derniere im heissen WM-Sommer 2014 im Duell mit dem späteren Finalisten Argentinien um Haaresbreite schiefging, erlebte einer der besten Trainer der Fussball-Geschichte nun vor dem TV-Gerät mit: «Eine historische Performance!» Der Sensation liege ein «enormer Teamspirit» zu Grunde, so der Deutsche zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie hätten «unmöglich Scheinendes möglich gemacht».

Für seinen Nachfolger hält der zweifache Champions-League-Sieger das grösstmögliche Kompliment bereit: «Die Schweizer wurden von Vladimir Petkovic perfekt eingestellt und überragend gecoacht.» Das Comeback der SFV-Auswahl im Finish der regulären Spielzeit nach einem 1:3-Rückstand hat die Bundesliga-Ikone tief beeindruckt: «Diese Reaktion ist umso höher einzustufen, als dass sie gegen den Weltmeister gelang - gegen ein französisches Star-Ensemble, das nicht von sich aus zurücksteckte oder einen Gang zurückschaltete.»

Beobachter Hitzfeld hat eine Mannschaft mit einer imposanten «Winner-Mentalität» gesehen. Besondere Freude löste ein Trio aus, das vor rund zehn Jahren während seiner Ära auf europäischem Level debütiert hatte - Captain Granit Xhaka, Doppeltorschütze Haris Seferovic und Verteidiger Ricardo Rodriguez. «Diesen drei Spielern vertraute ich, als sie noch jung waren. Ich glaubte an sie, an ihr Talent, an ihr Potenzial.»

Den Arsenal-Skipper hebt Hitzfeld aus dem grossartigen Kollektiv speziell hervor: «Xhaka war gegen Frankreich ein grossartiger Captain, ein echter Team- und Spielführer.» Und den in der Schweiz in jüngerer Vergangenheit nicht zu wenig mit kritischen Voten konfrontierte Frontmann Seferovic adelte er regelrecht: «Haris zeigte einmal mehr, dass er alles hat, was einen internationalen Klassestürmer ausmacht.»

Die Gelb-Sperre gegen Xhaka im Viertelfinal gegen Spanien will der Ex-Coach der Schweizer Auswahl nicht dramatisieren. «Eines der grossen Verdienste von Vlado und seinem Trainerstab ist, dass seine Mannschaft ziemlich unabhängig von verletzten oder gesperrten Spielern funktioniert.»

Der Gruss von Lichtsteiner

Ähnlich bis gleich schätzt auch der frühere Captain Stephan Lichtsteiner den geschichtsträchtigen Schweizer EM-Abend ein. «Ich bin stolz auf die Jungs!», meldet der Mann mit 108 Länderspielen und fünf Endrunden im persönlichen Palmarès. Bis zum Frühjahr vor einem Jahr führte der Aussenverteidiger das Team auf den Rasen. Nun übermittelt der 37-Jährige aus der Heimat Glückwünsche nach Bukarest.

Auch Lichtsteiner sah einen starken SFV-Leader Xhaka. Seinen Nachfolger mit der Binde um den Arm lobt der Innerschweizer explizit: «Es gab nach der Zeit mit mir und Valon Behrami einen Hierarchiewechsel im Team. Daran muss sich eine Mannschaft zuerst einmal gewöhnen. Granit musste seine Handschrift einbringen – und tut das jetzt auch.» Die Equipe bewege sich seit Jahren auf einem Toplevel. «Nun hat sie nach mehreren guten Turnieren einen gewaltigen Schritt gemacht. Chapeau dafür!»

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