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Die Frauen sorgen für Spektakel

Auch aus internationaler Optik setzen mehrheitlich die Frauen die Glanzlichter beim Diamond-League-Final in Zürich. Abgesehen von Armand Duplantis, der sich zum Schluss an seinem Weltrekord versucht.

Agentur
sda
09.09.21 - 22:40 Uhr
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Die neue Bahn im Letzigrund erlaubt im Sprint aussergewöhnliche Zeiten. Die 100-m-Olympiasiegerin Elaine Thompson zeigte in 10,65 Sekunden eine der Top-Ten-Zeiten überhaupt. Nur die Jamaikanerin selber, Florence Griffith-Joyner (USA), Shelly-Ann-Fraser-Pryce (JAM) und Carmelita Jeter (USA) waren schon schneller unterwegs gewesen.

Die neu installierte Bahn offenbarte ihr Potenzial bereits über 100 m Hürden. Tobi Amusan lief in 12,42 Sekunden einen Afrika-Rekord. Dieser Wert hätte der 24-Jährigen in Tokio Olympia-Silber eingetragen. Bei den Männern benötigte Devon Allen nur 13,06.

Fred Kerley, Olympia-Zweiter über 100 m in Tokio, gewann den 100-m-Lauf (9,87). Der 26-jährige Amerikaner hat sich in dieser Saison als einer der besten Sprinter der Welt etabliert. Der 400-m-Spezialist (Bronze an den Weltmeisterschaften in Doha 2019) ist einer der komplettesten Sprinter der Geschichte mit Rekorden von 9,84 (100 m), 19,79 (200 m) und 43,64 (400 m).

Kerley strebte über 200 m den Doppelschlag an. Kenneth Bednarek (19,70) und der Olympiasieger Andre de Grasse (19,72) wiesen ihn aber in die Schranken. Bei den Frauen siegte mit Christine Mboma eine gelernte 400-m-Läuferin. Die junge Frau aus Namibia weicht auf die 200 m aus, weil ihr der Weltverband wegen des zu hohen Testosteron-Werts einen Start über die Distanzen von 400 m bis 1 Meile verbietet.

Dreimal in Nähe des Weltrekords

Im Stabhochsprung der Frauen schraubte sich die Russin Anschelika Sidorowa über die Jahres-Weltbesthöhe von 5,01 m. Die 30-Jährige trat mit ihrem dritten Versuch in den erlauchten Kreis der 5-m-Springerinnen ein, dem nur die Russin Jelena Isinbajewa (5,06) und die Amerikanerinnen Jennifer Suhr (5,03) und Sandi Morris (5,00) angehören. Die Olympiasiegerin Katie Nageotte aus den USA scheiterte bereits an der von ihr gewählten Einstiegshöhe.

Somit war Angelika Sidorowa ähnlich nah am Weltrekord dran wie die Dreispringerin Yulimar Rojas. Die Frau aus Venezuela, die wegen der schwierigen politischen Lage in ihrer Heimat in Spanien wohnt und vom ehemaligen Weitsprung-Olympiasieger Ivan Pedroso trainiert wird, zeigte mit 15,48 m den drittbesten Sprung ihrer Karriere. Der Weltrekord-Flug von Tokio (15,67) liegt einen Monat zurück, die 15,52 m von der Athletissima in Lausanne zwei Wochen.

Armand Duplantis nahm einmal mehr Anlauf, um seinen Weltrekord auf 6,19 m anzuheben. Der für Schweden startende Amerikaner war aber schon näher dran als im Letzigrund.

Von hoher Qualität waren auch die Darbietungen über 400 m Hürden. Femke Bol blieb unter 53 Sekunden (52,78), Norwegens Star Karsten Warholm beschloss die Saison mit 47,35, 1,41 Sekunden über dem Weltrekord.

Zehn Olympiasieger gewinnen auch in Zürich

Insgesamt trat an den zwei Tagen in den 32 Disziplinen 19mal der Olympiasieger oder die Olympiasiegerin an. Neben Ryan Crouser (Kugel) und Marija Lasizkene (Hoch) am Mittwoch setzten sich am Donnerstagabend folgende zehn Namen durch: Emmanuel Korir (800 m), Karsten Warholm (400 m Hürden), Gianmarco Tamberi (Hoch), Armand Duplantis (Stab), Pedro Pichardo (Drei), Daniel Stahl (Diskus) sowie bei den Frauen Elaine Thompson-Herah (100 m), Faith Kipyegon (1500 m), Yulimar Rojas (Drei) und Valerie Allman (Diskus).

Gescheitert waren nebst Malaika Mihambo (Weit) am Mittwoch nun auch Katie Nageotte (Stab) und Peruth Chemutai (3000 m Steeple) sowie André de Grasse (200 m), Hansle Parchment (110 m Hürden), Jakob Ingebrigtsen (1500 m) und Soufiane El Bakkali (3000 m Steeple).

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